1:0 gegen FC St. Pauli: 1. FC Union Berlin trotzt den Wirren des Transfermarktes

© dpa/Christophe Gateau

1:0 gegen FC St. Pauli: 1. FC Union Berlin trotzt den Wirren des Transfermarktes

Das Wechseltheater um Robin Gosens bietet mehr Spannung als das über weite Strecken dürftige Heimspiel gegen St. Pauli. Durch den 1:0-Sieg springen die Berliner an die Tabellenspitze.

Von

Selten wurden die offiziellen Mannschaftsaufstellungen mit so viel Spannung erwartet wie an diesem Freitagabend im Stadion An der Alten Försterei. 30 Minuten vor Anpfiff schloss in der Fußball-Bundesliga das Transferfenster und so stellten sich einige Fragen.

Würde Robin Gosens beim 1. FC Union Berlin in der Startelf stehen oder nach Italien zurückkehren? Was passiert mit Danilho Doekhi und Tim Skarke? Und sitzt Aljoscha Kemlein plötzlich nicht bei den Berlinern, sondern beim FC St. Pauli auf der Bank?

Als Union um 19.30 Uhr die Aufstellung veröffentlichte, war klar: Gosens wird kein Spiel mehr für die Berliner absolvieren. Der 20-fache Nationalspieler stand am Freitagabend unmittelbar vor einer Leihe zu AC Florenz, ein anschließender permanenter Transfer würde Union angeblich knapp acht Millionen Euro einbringen.

8Millionen Euro soll der Transfer von Robin Gosens Union etwa einbringen

Während Gosens schon nicht mehr im Stadion war, saß Andrej Ilic zumindest auf der Tribüne. Der 24 Jahre alte Serbe wurde kurz vor Schließung des Transferfensters vom französischen Erstligisten OSC Lille ausgeliehen und soll die so dringend benötigte Verstärkung im Angriffszentrum sein.

Doch auch ohne Ilic reichte es gegen den Aufsteiger für den ersten Saisonsieg. Vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion gewann Union durch ein Tor von Benedict Hollerbach 1:0 (1:0) und steht zumindest bis Samstagnachmittag an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga.

Im Vergleich zum 1:1 in Mainz standen für Gosens, Christopher Trimmel und Andras Schäfer Tom Rothe, Janik Haberer und Yorbe Vertessen in der Startelf. Die Darbietung der Berliner war in der ersten halben Stunde allerdings sehr dürftig.

Der Ball flog gefühlt mehr durch die Luft, als dass er auf dem Rasen war. Die Spieler liefen und kämpften, hatten aber keine zündenden Ideen. So ereignisreich der Vorlauf war, so langweilig war über weite Strecken das Spiel. „Wir haben das Spiel gar nicht so angefangen, wie wir uns das vorgenommen hatten“, sagte Unions Trainer Bo Svensson. „Wir waren sehr zögerlich und haben mit Angst gespielt.“

Wie es funktionieren kann, zeigte Hollerbach dann in der 33. Minute. Mit einer cleveren Drehung setzte er sich an der Mittellinie durch und machte Tempo. Den anschließenden Schuss von Lucas Tousart konnte St. Paulis Torwart Nikola Vasilj noch parieren, wenige Sekunden später war er aber machtlos. Nach einer abgewehrten Ecke stand Hollerbach an der Strafraumgrenze völlig frei und drosch den Ball zur Führung ins Netz.

Der Aufsteiger war sichtlich geschockt und ein Wackler in der Hamburger Hintermannschaft ermöglichte Jordan fast das 2:0, doch Vasilj parierte den Abschluss des Stürmers gerade noch so. Mit 1:0 ging es in die Pause und auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel auf überschaubarem Niveau.

St. Pauli stand defensiv weitgehend ordentlich, strahlte nach vorne allerdings kaum Gefahr aus. Union versprühte ebenfalls wenig Esprit und kam durch Diogo Leite sowie eine interessante Freistoßvariante nur zu Halbchancen.

In der Schlussphase erhöhte St. Pauli den Druck und beinahe hätte Adam Dzwigala diese Bemühungen belohnt. Doch sein artistischer Abschluss nach einer Ecke verfehlte das Tor um Zentimeter. Weil Rönnow beim Schuss von Oladapo Afolayan in der letzten Minute der Nachspielzeit aufmerksam reagierte, blieb es beim 1:0 für Union. „Wir freuen uns über den Sieg, aber gehen schon auch kritisch mit der Leistung um“, sagte Svensson.

Zur Startseite

  • 1. FC Union Berlin
  • Bundesliga
  • Fußball
  • Treptow-Köpenick

showPaywall:falseisSubscriber:falseisPaid:showPaywallPiano:false

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Comments (0)
Add Comment