Abnehmspritze für Kinder: „Erstmals wirksame Therapie der Adipositas“

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Zum ersten Mal wurde das Medikament Liraglutid bei stark übergewichtigen Heranwachsenden erprobt. Doch welche Kinder sollten behandelt werden – und wie lange?

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Angesichts von Schlankheitswahn und Bodyshaming ist es ein heikler Ansatz: In einer gerade veröffentlichten Studie wurden Kinder und Jugendliche mit der „Abnehmspritze“ behandelt. Dabei zeigte sich: Der Wirkstoff, der das Hungergefühl dämpft, wirkt auch bei Heranwachsenden.

Seit den 1970er-Jahren steigt der Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher weltweit an. In Deutschland sind rund sechs Prozent stark übergewichtig (Adipositas, Stand 2018). Damit verbunden ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter an Diabetes oder Krebs zu erkranken oder Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu erleiden. Zu den vielfältigen Ursachen gehören geringe Bildung, Armut, ein Überangebot an stets verfügbaren industriellen Lebensmitteln, die speziell für maximalen Konsum durch Kinder entwickelt und beworben werden, zudem eine genetische Veranlagung. Es gibt zahlreiche Versuche und Ansätze, dem Trend entgegenzuwirken, ohne wirklichen Erfolg.

56 Wochen, täglich eine Spritze

An der nun vorliegenden Studie nahmen 82 Kinder im Alter von sechs bis zwölf in neun Ländern teil, darunter Belgien, Indien, die Schweiz und USA. Sie hatten im Durchschnitt einen Body-Mass-Index (BMI) von 31: Bei einer durchschnittlichen Größe von 149 Zentimetern wogen sie im Schnitt 70 Kilogramm.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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