Bericht des Bundeskriminalamtes: Anschlag von Solingen ist elftes terroristisches Messerattentat seit 2015

© dpa/Paul Zinken

Bericht des Bundeskriminalamtes: Anschlag von Solingen ist elftes terroristisches Messerattentat seit 2015

Neun der tödlichen Attentate waren islamistisch motiviert, zwei Täter kamen aus dem Rechtsextremismus. Einzig 2022 in Iserlohn konnte ein solches Attentat noch vor Ausführung verhindert werden.

Das jüngste Messerattentat von Solingen war laut Bundeskriminalamt (BKA) der elfte mit einem Messer verübte Terroranschlag in den vergangenen zehn Jahren. Neun davon hatten eine islamistische Motivation – sie werden unter dem Stichwort „religiöse Ideologie“ geführt, wie aus einer Aufstellung des BKA in Wiesbaden hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Zwei Messeranschläge waren demnach rechtsextremistisch motiviert.

Die neun islamistischen Anschläge wurden 2016 in Hannover und Würzburg, 2017 in Hamburg, 2020 in Dresden, 2021 im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, 2022 in Iserlohn, 2023 in Duisburg sowie 2024 in Mannheim und Solingen begangen. Die Täter oder dringend Tatverdächtigen haben demnach in drei Fällen eine syrische und in zwei Fällen eine afghanische Staatsangehörigkeit. In je einem Fall war die Nationalität deutsch, deutsch-kosovarisch und saudi-arabisch. In einem Fall gilt sie als ungeklärt.

Die Täter der rechtsextremistisch motivierten Straftaten besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. In beiden Fällen waren kommunalpolitisch Tätige die Opfer: 2015 die damalige Kölner Oberbürgermeister-Kandidatin Henriette Reker (parteilos) und 2017 der damalige Bürgermeister des nordrhein-westfälischen Altena, Andreas Hollstein (CDU).

Der religiös motivierte Fall vom 7. September 2022 in Iserlohn wird als einziges verhindertes Attentat geführt. Alle anderen terroristischen Messeranschläge gelten als vollendet.

Der tödliche Angriff auf einen Polizisten in Mannheim am 31. Mai dieses Jahres sowie der Anschlag am vergangenen Freitagabend mit drei Toten in Solingen lösten eine Debatte unter anderem über Messergewalt und eine mögliche Verschärfung des Waffenrechts aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte bereits entsprechende Gesetzesvorhaben an. (AFP)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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