Berlin-Archäologie mit leeren Bierflaschen

Zwei Bierflaschen, knapp 40 Jahre alt, gefunden auf einer Tiefbaustelle in Reinickendorf Foto: Oliver Ohmann

Von Oliver Ohmann

Archäologie ist faszinierend. Forscher graben in der Wüste oder auf einem Acker und finden Spuren versunkener Städte, entdecken antike Keramik oder Münzschätze aus dem Mittelalter.

Archäologie geht aber auch eine Nummer kleiner, beispielsweise bei mir um die Ecke.

Da wird gerade auf der Kreuzung ein Abwasserschacht erneuert. Dazu wurde das Kopfsteinpflaster aufgerissen. Auf dem Steinstapel zwei Bierflaschen, die man bei den Arbeiten fand.

Woher ich das weiß? Nun, ich fragte im Bauwagen nach und da erklärte man es mir. „Auch früher haben die Kollegen schon Bier getrunken. Die Pullen lagen im alten Schacht.“

Hier an der Drewitzer Straße wurden die ollen Pullen von Bauarbeitern gefunden Foto: Oliver Ohmann

Wie alt mögen sie sein?

Ich forschte nach und stieß auf ein Kleinanzeigen-Angebot: „Drei Bierflaschen Schultheiss, 1988, VB 25 Euro.“ Es ist dieselbe Form, dasselbe Etikett. Woher weiß der Anbieter, dass die Flaschen aus dem Jahr 1988 stammen? Er schreibt, dass er sie im Schacht eines Hauses gefunden hat, das 1988 gebaut wurde. Bauarbeiter hatten sie offenbar dorthin geworfen.

Das illegalste Bier der Welt kommt aus Berlin

Die Datierung erscheint mir plausibel und erinnert mich an die Sache mit der Bierflasche und meinem Badezimmer. Kommende Woche dazu mehr.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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