Die B.Z.-Filmtipps von „The Dead Don‘t Hurt“ bis „200 % Wolf“

The Dead don’t hurt: Viviennen und Holger lieben sich, sind aber nicht verheiratet Foto: Marcel Zyskind/Alamode Film

Von Markus Tschiedert

Am Wochenende weilte Kevin Costner in Berlin und feierte die Premiere seines Westerns „Horizon“, der am 22. August ins Kino kommt. Zur Einstimmung auf sein Epos kann man sich diese Woche schon mal Viggo Mortensens Western „The Dead Don‘t Hurt“ ansehen. 

Ansonsten fallen die aktuellen Film-Neustarts ziemlich gruselig aus. Top 3 der deutschen Kinocharts bleiben weiterhin „Deadpool & Wolverine“, „Ich – einfach unverbesserlich 4“ und „Alles steht Kopf 2“. 

„The Dead Don‘t Hurt“ – Wilde Ehe im Wilden Westen

DIE STORY: 1861 begegnen sich die Kanadierin Vivienne Le Coudy (Vicky Krieps) und der Däne Holger Olsen (Viggo Mortensen) in Kalifornien. Sie kommen sich näher, leben in wilder Ehe in den Bergen. Dann bricht der Bürgerkrieg aus. Holger meldet sich freiwillig, lässt Vivienne allein zurück. Fortan ist sie auf sich allein gestellt und gerät ins Visier des Widerlings Weston (Solly McLeod). Er stellt ihr eines nachts nach, um sie zu vergewaltigen. Erst nach Jahren kehrt Holger zurück und wird Sheriff. Vivienne indes versorgt ihren kleinen Sohn. Aber wer ist der Vater? 

Der Western-Film „The Dead don’t hurt“: Vivienne Le Coudy (Vicky Krieps) mit Holger Olsen (Viggo Mortensen) und ihrem Sohn. Ist Holger der Vater? Foto: Marcel Zyskind/Alamode Film

DIE STARS: Vicky Krieps wurde in Luxemburg geboren, ihre Mutter stammt aus Hannover. Mit „Der seidene Faden“ und „Corsage“ wurde Vicky international bekannt. Sie lebt in Berlin. Viggo Mortensen bewies sich schon in „Hidalgo“ und „Appaloosa“ als guter Reiter.

DER REGISSEUR: Neben der Schauspielerei („Green Book“) betätigt sich Viggo Mortensen auch als Musiker, Dichter, Fotograf und Maler. Mit dem Drama „Falling“ lieferte er 2020 sein Regiedebüt ab.

FILM-WISSEN: Gerade war Kevin Costner mit seinem Westernepos „Horizon“ (ab 22.8. im Kino) in Berlin. Mortensens Wild-West-Story fällt eine Nummer kleiner aus, zeigt aber, dass der totgesagte Western immer wieder erwacht.

B.Z.-BEWERTUNG: In „The Dead Don‘t Hurt“ setzt Mortensen mehr auf Melancholie als auf Macho-Gehabe. Vicky Krieps ist diejenige, die sich durchbeißen muss. Sie ist die Heldin der Geschichte. Einziger Minuspunkt: Der Plot verweigert sich einer Chronologie, was vom Publikum hohe Konzentration abverlangt. (129 Min, frei ab 12)

„Longlegs“ – zwischen Anspannung und Angst 

DIE STORY: FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) verfügt über hellseherische Kräfte. So wird zu die einem Fall herangezogen, der seit 30 Jahren ungelöst ist. Ein Serienmörder (Nicolas Cage) löscht ganze Familien aus. Nur ein Mädchen hat bisher überlebt und sitzt seitdem verstummt in einer Psychiatrie.

FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) in „Longlegs“ Foto: -/DCM Filmverleih/dpa

DIE STARS: Nicolas Cage war lange weg vom Fenster. Nun überrascht der Star mit immer wieder neuen Rollen, etwa in „Massive Talent“, wo er sich quasi selbst spielte oder zuletzt in „Dream Scenario“ als alptraumhafter Professor. Maika Monroe kennt man aus „It Follows“ und „Die 5. Welle“.

DER REGISSEUR: Oz Perkins ist der älteste Sohn des  1992 verstorbenen Schauspielers Anthony Perkins („Psycho“). Mit Ihm stand er für „Psycho II“ vor der Kamera. Zu den Regiearbeiten von Oz gehören „Hänsel & Gretel“ und „Die Tochter des Teufels“.

B.Z.-WERTUNG: Schon jetzt wird „Longlegs“ Kultstatus zugesprochen. Zu Recht, denn die unangenehme Stimmung löst Unbehagen aus, und die permanente Anspannung macht Angst (192 Min., frei ab 16).

„Trap – No Way Out“ – Ein Popkonzert nur für einen Mörder

DIE STORY: Mit seiner Tochter besucht Cooper (Josh Hartnett) das Konzert der Pop-Ikone Lady Raven (Saleka Shyamalan). Er bemerkt, wie die Halle von mehr und mehr Polizisten abgeriegelt wird. Cooper erfährt, dass ein Mörder gesucht wird, den man den Butcher nennt. Durch einen Hinweis weiß man, dass der Butcher hier sein muss.  Die Schlinge zieht sich immer mehr zu, Cooper ist die Situation unangenehm. Denn er ist der Gesuchte.

DIE STARS: Mit „Pearl Harbor“ wurde Josh Hartnett 2001 mit einem Schlag berühmt. Zuletzt spielte er in „Operation Fortune“ und „Oppenheimer“ mit. Saleka Shyamalan ist die Tochter des Regisseurs, die auch schon in seinem Thriller „Old“ mitwirkte.

DER REGISSEUR: M. Night Shyamalan landete 1999 mit „The Sith Sense“ einen Überraschungshit. Seitdem ist er auf mysteriöse Filme wie „Signs“, „Split“ und zuletzt „Knock at the Cabin“ festgelegt.

B.Z.-WERTUNG: Der Mörder muss diesmal nicht gesucht werden, denn er ist schon da, und das wird dem Publikum schon ziemlich früh verklickert. Nun geht es darum, wie er sich aus der Falle manövriert. Man erlebt die Story aus zunächst aus seiner Perspektive , und das ist höchst spannend . (105 Min., frei ab 12)

„200 % Wolf“ – Des Pudels Kern

DIE STORY: Freddy ist ein Pudel, der unter Wölfen lebt. Weil er nicht so stark ist, wird er verspottet. Als Freddy den Mond anheult, erhören ihn die Geister und verwandeln ihn in einen Werwolf. Nun droht ein kosmisches Chaos. 

Freddy Lupin (r) und Batty in „200% Wolf“ Foto: picture alliance/dpa/Constantin Film

DIE STARS: Patrick Baehr spricht Freddy. Der Berliner ist auch Schauspieler, spielte mit 13 die Hauptrolle in „Schloss Einstein“. Alice Bauer (deutsche Stimme von Zazie Beetz) spricht die Hundedame Batty. 

DER REGISSEUR: Alexs Stadermann inszenierte 2020 bereits „100 % Wolf“, davor die beiden Teile von „Die Biene Maja“.

FILM-WISSEN: Hunde und Wölfe gehören zu den beliebtesten Trickfiguren. Man denke nur an Disneys „Susi & Strolch“ oder „Das Dschungelbuch“. Auch „Paw Patrol“ und „Pets“ sind gerade beliebt. 

B.Z.-WERTUNG: Trickfilm mit dem Thema Selbstfindung für Kinder. Die Story ist aber so überladen, dass auch lustige Songs und schlichte Gags keinen Zauber   herbeiführen können. (96 Min., frei ab 6)

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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