Forscher Marc Coester über Verwahrlosung: „In Berlin nimmt man die Schattenseiten der großen Stadt wahr“

© imago/Jürgen Ritter

Wo Müll ist, liegt bald mehr: Das lässt sich in Berlin gut beobachten. Sozialwissenschaftler erklären das mit der „Broken Windows“-Theorie. Kriminalforscher Marc Coester setzt auf Sozialarbeit.

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Herr Coester, Berlin ist vermüllt und an manchen Orten verwahrlost. Vielen fällt dazu die amerikanische Broken-Windows-Theorie ein: Wo Müll und Dreck liegen, kommt noch mehr Müll hinzu. Trifft das zu?
Es spricht viel dafür. Sie fußt auf einem Experiment des amerikanischen Psychologen Philip Zimbardo. 1969 stellte er ein Auto in die New Yorker Bronx, ein damals verwahrloster Stadtteil, und ein weiteres ins kalifornische Palo Alto, nicht weit von der Stanford University. Er schraubte die Nummernschilder ab und öffnete die Motorhaube. In der Bronx kamen nach Minuten die ersten Leute und legten Hand an: Sie montierten Teile ab, demolierten andere. Das Auto war schnell völlig auseinandergenommen. In Palo Alto das Gegenteil. Ein Mann machte sogar die Haube zu.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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