Künstler Via Lewandowsky im Interview: „Ich fand das furchtbar, dass Berlin plötzlich keine Mauer mehr hatte“

© Getty Images/Gamma-Rapho/Patrick Piel

Der Berliner Via Lewandowsky über das Aufwachsen in der DDR, das Ankommen im Westen kurz vor der Maueröffnung und die Suche nach der eigenen Identität.

Von Sarah Alberti

Via Lewandowsky, Sie wurden 1963 in Dresden geboren. Wie präsent war die Mauer in Ihrer Kindheit?
Die eigentliche Grenze kannte ich nicht, die war zu weit weg. Aber es gab im Zuge des „Prager Frühlings“ ein zentrales Erlebnis, das sich mir eingebrannt hat: Wir kamen im August 1968 spätabends mit dem Auto von einem Sonntagsausflug zurück. Wenige Hundert Meter vor unserem Haus mussten wir plötzlich anhalten und warten, weil eine Militärkolonne unseren Weg kreuzte. Im Scheinwerferlicht sah ich Mannschaftstransporter und Fahrzeuge mit Kriegsausrüstung vorbeirollen. Es war so unheimlich. Ich spürte sofort, dass hier etwas Unheilvolles geschieht.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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