„Politische Widersprüche sind zu groß geworden“: Ex-Vorstandsmitglieder der Grünen Jugend Berlin treten aus Partei aus

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„Politische Widersprüche sind zu groß geworden“: Ex-Vorstandsmitglieder der Grünen Jugend Berlin treten aus Partei aus

Nach dem Rück- und Parteiaustritt des Bundesvorstands der Grünen Jugend folgen nun drei Grüne, die noch vor kurzem im Landesvorstand des Nachwuchsverbands aktiv waren.

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Drei Mitglieder der Grünen Jugend Berlin, die noch vor kurzem im Vorstand des Jugendverbands aktiv waren, verlassen die Partei und folgen damit dem Bundesvorstand der Grünen Jugend. Dieser ist vor zwei Wochen geschlossen zurück- und aus der Partei ausgetreten, um eine neue, linke Jugendorganisation zu gründen. Dem Schritt folgten bereits mehrere Mitglieder anderer Landesverbände der Grünen Jugend.

„Als Jugendorganisation haben wir immer wieder versucht, in der Partei für eine soziale und linke Politik zu kämpfen“, erklärte Anton Zagolla, der bei der Neuwahl des Landesvorstands der Grünen Jugend am Sonnabend nicht nochmal antrat. „Wir wünschen uns aber eine so grundlegend andere Politik, dass wir in der Partei dafür keine Zukunft mehr sehen.“ Er glaube, dass „die politischen Widersprüche zu der Partei Bündnis 90/die Grünen zu groß geworden sind“.

Kritik am Berliner Landesverband der Grünen

Kira Wesbuer, bis vor kurzem Geschäftsführerin der Grünen Jugend Berlin, sowie Lisbeth Ritterhoff, ehemalige Beisitzerin, treten ebenfalls aus der Partei aus. Die Grünen hätten in den letzten Jahren „immer mehr für mich untragbare Entscheidungen gefällt, wie die Asylrechtsverschärfungen, Lützerath oder fehlende Sozialpolitik in Zeiten von zunehmender sozialer Ungleichheit“, teilte Wesbuer mit und übte zugleich Kritik am Berliner Landesverband.

„Auch wenn wir mit unserem Landesverband der Grünen inhaltlich weniger Konflikte hatten, glauben wir nicht, dass dieser sich gegen den bundesweiten Kurs durchsetzen kann“, sagte Wesbuer. „Eine eindeutige Themensetzung als soziale Partei, die an der Seite der Menschen steht, wird auch in Berlin weiterhin verfehlt. Wir wollen nicht weiter Teil dieser Partei sein.“

Lisbeth Ritterhoff erklärte, dass es „endlich linke Politik mit klarem Klassenstandpunkt, die Menschen nicht nur als Wähler*innen betrachtet“ brauche.

Die Grüne Jugend Berlin hat am Sonnabend ihren neuen Vorstand gewählt. Zagolla, Wesbuer und Ritterhoff traten dabei nicht erneut an. Leonie Wingerath ist weiterhin Co-Sprecherin. Neu an ihrer Seite und Nachfolgerin von Anton Zagolla ist Marie Graser.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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