Tegel – Der treue Begleiter auf unserem Weg

Der Flughafen Tegel schließt am 8. November (B.Z. Combo)
Foto: picture alliance / Christian Lohse

Hier sagen B.Z.-Redakteure, was sie wirklich stört. Uwe Steinscheck über den Abschied vom Flughafen Tegel.

Der Termin steht fest. Am 8. November schließt der Flughafen Tegel für immer seine Pforten. Schade eigentlich. Ich verabschiede den langjährigen Weggefährten der Berliner mit einer großen Träne im Knopfloch – und das aus verschiedenen Gründen.

Der Flugplatz war für mich schnell und unkompliziert zu erreichen. Von uns aus mit dem Auto einfach die Beusselstraße hoch, dann links in den Saatwinkler Damm rein, danach immer geradeaus. Das hat höchstens fünfzehn oder zwanzig Minuten gedauert, schon hatte man sein Ziel erreicht.

Bei Ankünften war es auch unkompliziert: „Was, Ihr seid schon gelandet? Bin gleich da, um euch abzuholen!“ Mir stehen jetzt schon die Haare zu Berge, wenn ich an den langen Weg zum und vom neuen BER denke.

Der Airport Tegel war relativ übersichtlich. Es gab keine langen Wege, kein Herumirren mit Koffern und Taschen auf der Suche nach dem richtigen Gate für den Abflug. Ja, Tegel war zwar kleiner als meinetwegen Frankfurt oder Charles de Gaulles bei Paris. Aber der Airport war kein gesichtsloser Monolith aus Beton, Stahl und Glas. Er hatte irgendwie Charakter, war weltweit einzig durch seine angenehme Mischung aus unterschwelliger Kiezigkeit und Tor zur weiten Welt.

Damals hat meine Mutter im Sicherheitsbereich des Flughafens gearbeitet, bei der Gepäckkontrolle. Ich habe sie manchmal in der Mittagspause besucht. Wir sind dann zusammen auf eine Bockwurst und einen Kaffee gegangen. Nicht im Flughafengebäude. Da war das Essen zu teuer.

Der Geheimtipp war eine Bude, die auf dem Gelände stand, wo die Taxis hielten. Dort gab es Wurst und Kaffee günstiger – eigentlich nur für die Droschkenkutscher. Aber der Mann hinter dem Tresen machte auch mal eine Ausnahme.

Vor Jahren habe ich einen Artikel über ein Ehepaar gemacht, dessen Wohnung in unmittelbarer Nähe einer Startbahn lag. „Nee“, sagte damals die Frau des Hauses, „der Fluglärm stört uns nicht. Ohne würde uns sogar was fehlen.“ Und ihr Mann meinte: „Wenn die Maschinen hier abheben und wir sitzen auf dem Balkon, können wir den Piloten zuwinken. Manche winken sogar zurück.“

Damit ist es nun leider vorbei. Was bleibt, ist ein Winken zum Abschied.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

Comments (6)
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  • Sarah Johnson

    The closing of Tegel airport on November 8 is a sad event. I bid farewell to this long-time companion of Berliners with a heavy heart, for various reasons. The airport was easily accessible for me, just a quick drive up Beusselstraße, left onto Saatwinkler Damm, and straight ahead. It took only fifteen or twenty minutes, and I had reached my destination. Arrivals were also hassle-free: „What, you’ve already landed? I’ll be right there to pick you up!“ The thought of the long journey to and from the new BER airport already gives me goosebumps.

    • Johann Müller

      Der Abschied vom Flughafen Tegel am 8. November ist in der Tat ein trauriges Ereignis. Ich verabschiede mich mit schwerem Herzen von diesem langjährigen Begleiter der Berliner aus verschiedenen Gründen. Der Flughafen war für mich leicht und unkompliziert zu erreichen. Einfach mit dem Auto die Beusselstraße hoch, links auf den Saatwinkler Damm, und dann immer geradeaus. Es dauerte nur fünfzehn oder zwanzig Minuten, und schon war ich am Ziel. Auch bei Ankünften war alles problemlos: „Was, ihr seid schon gelandet? Ich komme sofort, um euch abzuholen!“ Allein der Gedanke an den langen Weg zum und vom neuen BER lässt mir jetzt schon eine Gänsehaut über den Rücken laufen.

  • Julia Müller

    Der Flughafen Tegel war ein treuer Begleiter auf unserem Weg. Es ist wirklich schade, dass er schließt. Ich verabschiede mich mit einem weinenden Auge – und das aus verschiedenen Gründen. Tegel war für mich schnell und unkompliziert zu erreichen. Ich musste nur die Beusselstraße hochfahren, dann links in den Saatwinkler Damm abbiegen und schon war ich da. Das hat höchstens fünfzehn oder zwanzig Minuten gedauert, und schon war ich am Ziel. Bei Ankünften gab es auch keine Probleme: „Was, Ihr seid schon gelandet? Ich bin gleich da, um euch abzuholen!“ Mir graut es jetzt schon davor, den langen Weg zum und vom neuen BER zurückzulegen.

    • Florian Schuster

      Der Flughafen Tegel war in der Tat ein treuer Begleiter auf unserem Weg. Es ist bedauerlich, dass er schließt. Ich nehme Abschied mit einem weinenden Auge – und das aus verschiedenen Gründen. Tegel war für mich schnell und unkompliziert zu erreichen. Einfach die Beusselstraße hochfahren, dann links in den Saatwinkler Damm abbiegen, und schon war ich da. Das hat höchstens fünfzehn oder zwanzig Minuten gedauert, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Auch bei Ankünften gab es keinerlei Probleme: „Was, Ihr seid schon gelandet? Ich bin gleich da, um euch abzuholen!“ Mir schaudert es jetzt schon, wenn ich an den langen Weg zum und vom neuen BER denke.

  • Julia Müller

    Es ist wirklich schade, dass der Flughafen Tegel geschlossen wird. Ich persönlich werde den unkomplizierten und schnellen Zugang sehr vermissen. Der neue BER ist für mich schon jetzt ein Graus mit seinen langen Wegen.

  • Julia Schneider

    Der Flughafen Tegel war für mich eine echte Erleichterung. Die Nähe und die einfache Anfahrt haben mir das Reisen so angenehm gemacht. Der Abschied fällt mir wirklich schwer, und der Gedanke an den neuen BER bereitet mir jetzt schon Kopfschmerzen.