Unbefristeter Ausstand sollte erst Montag starten: Verdi ruft schon ab Freitag zu Kita-Warnstreik in Berlin auf

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Unbefristeter Ausstand sollte erst Montag starten: Verdi ruft schon ab Freitag zu Kita-Warnstreik in Berlin auf

In Berlin hat Verdi zu einem früheren Warnstreik der Tarifbeschäftigten in den Kitas aufgerufen. Er soll laut Gewerkschaft „ohne Auswirkungen auf die Kapazitäten der Kitas“ bleiben.

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Die Gewerkschaft Verdi hat Tarifbeschäftigte der Kitaeigenbetriebe Berlins aufgerufen, bereits am Freitag, dem 27. September, ihre Arbeit niederzulegen. Zuvor war nur die Rede von einem unbefristeten Streik ab kommenden Montag gewesen.

Rund 280 Kitas könnten somit schon früher als erwartet von streikbedingten Personalausfällen betroffen sein. Zu den Berliner Kitaeigenbetrieben zählen die Berlin Kindergärten City, Kindergärten NordOst, Kindertagesstätten Nordwest, Kindertagesstätten SüdOst sowie die Kindertagesstätten Berlin-Süd-West. Aktuell sind bei ihnen 28.732 Plätze belegt, teilte die Bildungsverwaltung auf Anfrage mit.

Auf Nachfrage des Tagesspiegels, sagt Verdi-Sprecher Kalle Kunkel, der Warnstreik am Freitag habe „eine begrenzte Wirkung“ und „keine Auswirkungen auf die Kapazitäten der Kitas“. Streiktreffpunkt ist die Verdi-Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, um 9 Uhr.

Der Aufruf der Gewerkschaft erfolgte, nachdem die jüngsten Verhandlungen zwischen Verdi und der Bildungs- und Finanzverwaltung am Mittwoch gescheitert waren. Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen, beispielsweise durch kleinere Betreuungsgruppen, und einen Ausgleich von Belastungen. Sie wollen diese in einem eigenen Tarifvertrag „Pädagogische Qualität und Entlastung“ festschreiben. Doch die Gewerkschaft signalisierte zuletzt auch, dass sie nicht auf einem Tarifvertrag beharre, sollten sich andere Lösungen im Sinne der Beschäftigten ergeben.

Der Senat hat die Tarifverhandlungen bisher mit der Begründung abgelehnt, dass das Land Berlin dadurch aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausscheiden müsste. Aber auch andere Lösungen würden in jedem Fall zu Mehrausgaben für das Land führen.

Angesichts der kompromisslosen Haltung der Gewerkschaft behalte sich der Senat rechtliche Schritte vor, teilte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Donnerstag mit. Zudem kündigte die Senatorin an, dass die landeseigenen Kita-Betriebe trotz des Streiks eine Notbetreuung für einen Teil der Kinder anbieten werden.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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