Wie ein besonnener Busfahrer eine brenzlige Situation meistert

Voll des Lobes für den Busfahrer ist B.Z.-Mitarbeiterin Claudia Lux Foto: picture alliance/dpa/B.Z.

Von Claudia Lux

Seit dem 1. Mai sind E-Roller in Bussen und Bahnen der BVG verboten. Zu hohes Brandrisiko!

Gut, ist noch nicht so lange und hat sich vielleicht nicht bis zu jedem Fan von Elektro-Scootern herumgesprochen. Der junge Mann in schwarzen Shorts und schwarz-weißem T-Shirt, der an der Haltestelle Kaiser-Friedrich-Str./Kantstr. in den M49 steigt, weiß jedenfalls nichts davon.

Breitbeinig postiert er sich am Mittelausgang. Der Fahrer informiert ihn: „Bitte aussteigen, E-Roller dürfen nicht mit.“

Der Akku des Gefährts ist offenbar nicht mehr geladen, dafür der junge Mann umso mehr. Aggressiv sagt er: „Ist erlaubt!“ „Nein“, sagt der Busfahrer. „Doch“, beharrt der Fahrgast.

Das steigert sich zu einem Nein-Doch-Crescendo und stoppt die planmäßige Weiterfahrt. „Ich bin selbst Busfahrer“, behauptet der junge Mann dann. Und: „Rufen Sie doch Ihren Chef an und informieren sich!“

Keine E-Roller mehr in Bahnen der BVG – gut so!

Der BVG-Mitarbeiter bleibt ruhig, kündigt an: „Ich hole jetzt die Polizei.“

Die anderen Fahrgäste nervt die brenzlige Situation zunehmend. Kommt es zu Tätlichkeiten, hat der vielleicht ein Messer in der Tasche? „Steig aus!“, brüllt einer, andere verlassen den Bus. Kann dauern.

„Wie?“, schreit der unbelehrbare junge Mann da, „fahren Sie jetzt etwa nicht weiter?“ Die Polizei mag er wohl nicht treffen. Er entschwindet samt Roller und schiebt das nutzlose Vehikel missmutig über den Bürgersteig.

Hätte auch anders ausgehen können. Lieber Busfahrer, danke für diese Gelassenheit!

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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