© Imago/Hans Blossey
„Asoziales Verhalten“: Angehörige verletzten mehrere Klinik-Mitarbeiter in Essen
Bei der Attacke wird eine Frau schwer verletzt. Tatverdächtig ist ein 41-Jähriger, ein zweiter Mann ist flüchtig. Geprüft werden auch Verbindungen zur Clankriminalität. Essens OB findet klare Worte.
Wieder ein Fall von Gewalt gegen Klinikkräfte: Mindestens sechs Mitarbeiter des Elisabeth-Krankenhauses im nordrhein-westfälischen Essen (Bild oben) sind von Angehörigen angegriffen und verletzt worden, eine 23-Jährige schwer.
Ein 41-jähriger Tatverdächtiger sei festgenommen worden, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Die schwer verletzte Frau wird demnach noch im Krankenhaus behandelt, befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Wie das Portal „Der Westen“ berichtet, wollten etliche Angehörige einer verstorbenen Person Abschied nehmen, dann sei die Lage eskaliert.
Auch der Verlust eines nahen Angehörigen entschuldigt oder rechtfertigt nicht ein solches Verhalten oder gar einen Angriff auf Krankenhauspersonal und ein Krankenhaus. Ich verurteile das aufs Schärfste und habe für ein solch asoziales Verhalten überhaupt kein Verständnis.
Thomas Kufen, Oberbürgermeister von Essen (CDU)
Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitag im Stadtteil Huttrop. Der 41-jährige Mann türkisch-libanesischer Herkunft wurde der Polizei zufolge noch am Abend wieder freigelassen. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und wegen der Beschädigung von Krankenhaus-Inventar. Geprüft werden den Angaben zufolge auch Verbindungen zur Clankriminalität.
Die Polizei sucht nach einem weiteren Krankenhausbesucher, der an der Auseinandersetzung beteiligt war und flüchtig ist. Zeugen sind aufgerufen, sich zu melden.
Auch der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) äußerte sich am Wochenende zu den Ereignissen. Staatsanwaltschaft und Gerichte seien nun gefordert, darauf eine klare Antwort zu geben.
„Auch der Verlust eines nahen Angehörigen entschuldigt oder rechtfertigt nicht ein solches Verhalten oder gar einen Angriff auf Krankenhauspersonal und ein Krankenhaus. Ich verurteile das aufs Schärfste und habe für ein solch asoziales Verhalten überhaupt kein Verständnis“, sagte er.
Er kündigte für Dienstag ein Gespräch mit dem Personal der Klinik an: „Ich werde unmissverständlich deutlich machen, wo wir als Stadtgesellschaft stehen, nämlich hinter dem gesamten medizinischen Personal, hinter unseren Einsatzkräften der Polizei, der Feuerwehr und unserer Hilfsorganisationen!“ (lem)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de