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Bei Union liegt Söder vor Merz: Fast drei Viertel lehnen neue Kanzlerkandidatur von Scholz ab

Bei Union liegt Söder vor Merz: Fast drei Viertel lehnen neue Kanzlerkandidatur von Scholz ab

© Reuters/Liesa Johannssen

Bei Union liegt Söder vor Merz: Fast drei Viertel lehnen neue Kanzlerkandidatur von Scholz ab

Die Meinungen der Wähler über den Amtsinhaber sind dem Politbarometer zufolge klar. Ein gespaltenes Bild ergibt sich bei der Frage, wer für die Union als Kanzlerkandidat antreten sollte.

Der nächste Bundestag wird regulär im September 2025 gewählt. Noch haben die Parteien nicht entschieden, wer sie in den Wahlkampf führen soll. Die Wählerinnen und Wählern haben allerdings dem aktuellen Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel zufolge eine klare Meinung, zumindest wenn es darum geht, wer es bei den Sozialdemokraten nicht werden sollte.

In der Frage der Kanzlerkandidatur spricht sich eine große Mehrheit dagegen aus, dass Amtsinhaber Olaf Scholz für die SPD erneut antritt. Inzwischen wollen das nur noch 23 Prozent aller Befragten – im August waren es noch 29 Prozent. 74 Prozent sind dagegen, nach 67 Prozent im August. Auch innerhalb der Sozialdemokraten schwindet die Zustimmung: 47 Prozent der SPD-Anhänger sind für eine neue Kanzlerkandidatur von Scholz, 49 Prozent dagegen.

FDP würde Wiedereinzug in Bundestag verpassen

Bei der Union ist das Meinungsbild ebenfalls gespalten. Die Befragten sind sich uneinig, wer von den möglichen Kandidaten die größten Chancen auf ein gutes Abschneiden für die CDU/CSU bei der Bundestagswahl hat: 29 Prozent sehen mit CSU-Chef Markus Söder die größten Chancen, 23 Prozent mit CDU-Chef Friedrich Merz.

20 Prozent rechnen der Union mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) die besten Chancen aus, acht Prozent mit dessen schleswig-holsteinischem Amtskollegen Daniel Günther (CDU). Bei den Unions-Anhängern liegen Söder (32 Prozent) und Merz (31 Prozent) fast gleichauf, danach folgen Wüst mit 25 Prozent und Günther mit vier Prozent.

CDU/CSU, AfD und SPD haben im Politbarometer jeweils leicht zugelegt. Für die Grünen geht der Sinkflug weiter. Die FDP würde mit weiterhin vier Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen, ebenso die Linkspartei, die sich aber um einen Punkt auf vier Prozent verbessert. Für sonstige Parteien werden neun Prozent vorhergesagt.

Rechnerisch möglich wären bei diesem Ergebnis Koalitionen von CDU/CSU und SPD oder CDU/CSU und Grüne. Bündnisse mit der AfD haben die anderen Parteien ausgeschlossen.

CDU diskutiert Unvereinbarkeitsbeschlüsse

Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen und den schwierigen Mehrheitsverhältnissen in den dortigen Landtagen wird über die Unvereinbarkeitsbeschlüsse der CDU diskutiert. Diese hatte Koalitionen mit der AfD und der Linkspartei ausgeschlossen, muss aber in Thüringen mit einer der Parteien koalieren, um eine Regierungsmehrheit im Landtag zu haben.

72 Prozent aller Befragten finden die Brandmauer zur AfD richtig, 25 Prozent nicht richtig. Den generellen Ausschluss einer Zusammenarbeit mit der Linken hingegen finden nur 43 Prozent richtig und 50 Prozent nicht richtig.

Unter den Unions-Anhängern sind die Vorbehalte gegen beide Parteien größer: 84 Prozent sind gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD und 15 Prozent dafür. Gegen eine Zusammenarbeit mit der Linken sprechen sich 59 Prozent aus, 35 Prozent dafür.

Für die Umfrage befragte die Forschungsgruppe Wahlen vom 3. bis 5. September 1328 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die statistische Fehlerquote wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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