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Der prominente Wochenrückblick : Wenn Influencer über Influencer lästern

Der prominente Wochenrückblick : Wenn Influencer über Influencer lästern

© imago/Gartner/IMAGO/Gartner

Der prominente Wochenrückblick : Wenn Influencer über Influencer lästern

Während sich internationale Hochkaräter in Paris verausgaben, haben Berliner Influencer den Bezug zur Realität verloren. Dazu gibt es Kaffee und einen Joint.

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Gemein; während alle Welt dem Sommerurlaub frönt, müssen die Promis arbeiten. Die olympischen Sommerspiele beanspruchen nicht nur Athleten, sondern auch Schauspieler, Models, Sänger und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. In der vergangenen Woche jedenfalls sah man gefühlt halb Hollywood in den Zuschauerrängen der unterschiedlichsten Disziplinen sitzen.

Einige waren sowieso da, beziehungsweise auch anderweitig gebucht: Lady Gaga und Céline Dion etwa, beide sangen auf der großen Eröffnungsshow. Oder Snoop Dogg, der darf im Fernsehen die Spiele kommentieren. Über ihn wiederum kommentierten deutsche, Klischee-sensible Fernsehkommentatoren irgendwas mit Bubatz: Weil die Turnerin Simone Biles hoch gesprungen war, hörte man aus dem Off der Sportschau-Übertragung den Satz „So high ist sonst nur Snoop Dogg“. Dabei hatte der Rapper laut Quellen das Kiffen 2023 aufgegeben. Nun ja.

Mehr oder weniger neutral und mutmaßlich nüchtern feuerten auch die Sängerin Ariana Grande, die Schauspielerinnen Natalie Portman, Nicole Kidman und Jessica Chastain und Tom Cruise, Regisseur Spike Lee oder Microsoft-Gründer Bill Gates und gefühlt ganz Royal-Europa ihre jeweiligen Landsleute an.

Falls Ihr langgehegter Traum, mal live bei den Spielen dabei zu sein, daran scheiterte, dass es keine Tickets mehr gab, wissen Sie jetzt warum.

Berlin schlägt Hamburg

Deutsche, beziehungsweise Berliner Promis wurden übrigens noch nicht gesichtet, was nicht bedeutet, dass sie auf der faulen Haut liegen. Sängerin Nina Chuba zum Beispiel tourt dieser Tage durch Deutschland. In dem Zusammenhang ließ sie die Deutschen Presse-Agentur wissen, dass sie sich in Berlin wohler fühle als in ihrer Heimatstadt Hamburg: „(In Berlin) ist das Wetter einfach besser. Ich kann in Hamburg nicht mehr sein. Das Wetter kann ich nicht mehr. Das möchte ich nicht mehr.“  Muss sie ja offenkundig auch nicht – sie hat das Privileg der Wahl. Dass ausgerechnet Berlin in Chubas-Kategorie „Lebenswertigkeit“ gewinnt, ist ehrenwert.

Und was war sonst noch los? Richtig, Diana zur Löwen. Ihres Zeichens „Finfluencerin“, also Influencerin in Finanzfragen. Ohne ihren Namen zu nennen, zogen der Beauty-Influencer Leon „Xskincare“, der Computerspiel-Influencer „Laserluca“ und die thematisch nicht festgelegte Influencerin „Selfiesandra“ jetzt in einem Podcast über sie her.

Zur Löwen sei ein Paradebeispiel dafür, dass Influencer den Bezug zur Realität verloren hätten, sagte zum Beispiel Skincare: „Was macht sie denn? Sie kommt von Fashion, Beauty und plötzlich fragt sie: ‚Wie du hast noch nicht 10.000 Euro in eine Loreal-Aktie investiert?‘“. Dass zur Löwen gemeint ist, impliziert die Umschreibung, dass sie einst eine Strumpfhose trug, auf der „Retire Rich“, reich in den Ruhenstand gehen, geschrieben stand.

Influencer Aktivismus

Auch sonst scheint die Unternehmerin aktuell kein Gespür für populäre „Inhalte“ zu haben. In einem kürzlich veröffentlichten Video erzählte sie ihrer Followerschaft, dass sie die Produkte von „Starbucks“ als zu teuer empfinde, während sie an einem Produkt der Kaffee-Kette schlürft. Wenig später brach ein Shitstorm über sie herein: Die aufgekratzt-undifferenzierte Internetgemeinde boykottiert das US-Unternehmen aktuell nämlich, weil es pro-israelisch sei.

Exemplarisch dafür: der ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Teilnehmer Maximilian Kreiner (natürlich auch Influencer) steht in einem TikTok-Video vor einer Starbucks-Filiale herum und posaunt offenbar ironisch „Ja, wir unterstützen einen Genozid – großartig“, in die Welt. Sein fadenscheiniger Aktivismus erfüllt seinen Zweck, es hagelt Likes und Zuspruch.

Zur Löwen hatte wohl von all dem nichts mitbekommen, trotzdem wurden ihr die Anfeindungen zu heikel. Sie löschte besagtes Video wieder. Hach, wenn es doch immer so einfach sein könnte.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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