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ICE-Strecke nach Hamburg 13 Monate gesperrt: Berliner IHK fordert Ausbau paralleler Strecken
Die Berliner IHK fordert für den Güterverkehr den Bau paralleler Trassen. Beide Städte seien durch die Sperrungen der ICE-Strecke „erheblich belastet“.
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Der Vizepräsident der Berliner IHK, Robert Rückel, sieht eine erhebliche Belastung der Wirtschaft durch die beiden zusammen 13 Monate dauernden Vollsperrungen der Eisenbahnstrecke nach Hamburg“. „Dies wird beide Städte aufgrund ihrer engen wirtschaftlichen Verbindung erheblich belasten“, sagte Rückel dem Tagesspiegel.
Neben der Tourismus- und Eventbranche sind auch Industrie, Handel und Dienstleistungssektoren betroffen. Der IHK-Vize nannte als Beispiel, dass zum Beispiel „die Triebwerke der Hamburger Airbus-Jets aus der Hauptstadtregion kommen“.
Wie berichtet, ist die ICE-Strecke an die Elbe seit Mitte August bis voraussichtlich Mitte Dezember gesperrt. Jeder zweite Zug fällt aus. Der Rest braucht 45 Minuten länger, da die Züge über eine teilweise eingleisige Strecke zwischen Stendal und Uelzen umgeleitet werden. Güterzüge brauchen noch viel länger, da sie über entferntere Strecken geschickt werden.
Rückel fordert alternative Verbindungen auf der Schiene. „Aus Sicht der Wirtschaft sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht langfristig parallele Gleise für den Güterverkehr eine spürbare Verbesserung für die Strecke Berlin-Hamburg bringen“, sagte Rückel.
Experten halten vor allem den Ausbau der Strecke von Neustadt (Dosse) über Pritzwalk und Karow nach Güstrow für sinnvoll. Diese eingleisige Strecke ist bislang nicht elektrifiziert. Konkrete Pläne gibt es bislang nicht für einen Ausbau. 35 Jahre nach dem Fall der Mauer ist nicht einmal gelungen, die „Amerikabahn“ zwischen Stendal und Uelzen zweigleisig auszubauen. Die Kapazität ist deshalb gering. Jeder nur leicht verspätete Zug löst in der Gegenrichtung eine Kettenreaktion aus, die Züge behindern sich gegenseitig. Die kürzeste Verbindung nach Hamburg gibt es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Elbbrücke bei Dömitz wurde nicht wieder aufgebaut, die Trasse zwischen Wittenberge und Dömitz ist entwidmet.
Der Ausbau paralleler Strecken ist aus Sicht der Berliner Wirtschaft sinnvoll: „Sie würden zum einen den ICE-Verkehr auf der Strecke stabilisieren und könnte zudem bei Havarien als Ausweichstrecke genutzt werden“, sagte Rückel.
Die Hamburger Verkehrsbehörde begrüßt, dass die Deutsche Bahn nun die Strecke nach Berlin grundlegend erneuert. „Der sehr schlechte Zustand der Strecke Hamburg-Berlin zeigt, dass eine Sanierung dringend erforderlich, unumgänglich und auch im Sinne der Fahrgäste ist“, sagte Sprecherin Rika Bootz.
Allein in die Sanierung der Strecke nach Berlin sollen 2,2 Milliarden Euro fließen. Jahrzehntelang sei auf der Schiene in Deutschland auf Verschleiß gefahren worden, sagte die Sprecherin.
„Wir begrüßen die Sanierung der Infrastruktur, sind uns aber auch bewusst, dass dies für viele Pendlerinnen und Pendler mit Belastungen und einer großen Geduldsprobe verbunden ist“, sagte Bootz weiter.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
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