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Immer mehr Kinder brauchen eine Brille: Kurzsichtigkeit könnte zur „globalen Gesundheitsbelastung“ werden

Immer mehr Kinder brauchen eine Brille: Kurzsichtigkeit könnte zur „globalen Gesundheitsbelastung“ werden

© dpa/Jon Shapley

Immer mehr Kinder brauchen eine Brille: Kurzsichtigkeit könnte zur „globalen Gesundheitsbelastung“ werden

Kurzsichtigkeit unter Heranwachsenden ist global weit verbreitet. In Zukunft dürfte das Problem deutlich zunehmen, so eine Studie. Das Risiko für Mädchen und Menschen, die in der Stadt leben, ist höher.

Etwa einer von drei Heranwachsenden auf der Welt ist kurzsichtig – und das Phänomen nimmt zu: Bis 2050 werde die Zahl der von Kurzsichtigkeit (Myopie) betroffenen Kinder und Jugendlichen voraussichtlich auf mehr als 740 Millionen steigen, schreibt ein chinesisches Forschungsteam in der Fachzeitschrift „British Journal of Ophthalmology“. Das entspreche weltweit rund 40 Prozent der Heranwachsenden ab fünf Jahren.

Für die Prognose wertete die Gruppe um Yajun Chen von der Sun Yat-sen Universität in Guangzhou Untersuchungen und Regierungsberichte aus 50 Ländern weltweit aus. Insgesamt flossen Daten von mehr als 5,4 Millionen Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren ein, von denen mehr als 1,9 Millionen kurzsichtig waren.

740 MillionenKinder und Jugendliche könnten bis 2050 kurzsichtig sein, heißt es in einer aktuellen Studie.

Kurzsichtigkeit beginnt meist in der Kindheit, dabei werden Objekte, die weiter entfernt sind, unscharf gesehen. Ursache kann zwar genetische Veranlagung sein, für die seit Jahren registrierte starke Zunahme machen Experten aber vor allem Verhaltensänderungen wie Aufenthalte in Innenräumen und viel Zeit vor Bildschirmen verantwortlich.

Mädchen sind häufiger betroffen

Bereits zwischen 1990 und 2023 sind immer mehr Menschen kurzsichtig. Während die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen zwischen 1990 und 2010 mit 24 bis 25 Prozent weitgehend stagniert habe, habe sich der Anstieg in den folgenden Jahren beschleunigt. 2023 seien 36 Prozent der Kinder und Jugendlichen kurzsichtig gewesen, heißt es in der Studie.

Immer mehr Kinder brauchen eine Brille: Kurzsichtigkeit könnte zur „globalen Gesundheitsbelastung“ werden

Das Risiko für Mädchen ist höher als das für Jungen.

© Getty Images

Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede: Mädchen sind etwas häufiger betroffen als Jungen. Die Forscher vermuten, dass dies unter anderem daran liegt, dass Mädchen tendenziell weniger Zeit im Freien verbringen und bei ihren Aktivitäten häufiger auf nahe Objekte fokussieren. Zudem erhöht eine längere Schulbildung sowie das Leben in städtischen Gebieten das Risiko, Kurzsichtigkeit zu entwickeln.

Globale Herausforderung

Kurzsichtigkeit könne in Zukunft zu einer „globalen Gesundheitsbelastung“ werden, heißt es in der Studie. In Ländern mit niedrigem bis mittlerem Pro-Kopf-Einkommen sei ein höherer Anstieg zu erwarten als in Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen. Die höchste Prävalenz prognostizierten die Wissenschaftler mit 69 Prozent im Jahr 2050 für den Raum Asien. Ein möglicher Grund dafür sei unter anderem, dass Kinder dort früher in die Schule kämen.

Am verbreitetsten war das Phänomen im Zeitraum von 1990 bis 2023 demnach in Japan und Südkorea mit fast 86 und 74 Prozent. Stark betroffen waren ebenfalls Russland (46 Prozent), Singapur (44 Prozent) und China (41 Prozent). Wesentlich seltener registriert war Myopathie demnach in diversen afrikanischen Ländern wie Uganda und Burkina Faso mit jeweils grob 1,3 Prozent. In Paraguay waren der Studie zufolge sogar weniger als 1 Prozent der Kinder und Jugendlichen betroffen. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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