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Kampf gegen Wohnungslosigkeit in Berlin: Grünen-Fraktion will Angebot für Betroffene ausbauen

Kampf gegen Wohnungslosigkeit in Berlin: Grünen-Fraktion will Angebot für Betroffene ausbauen

© imago/Sabine Gudath/imago/Sabine Gudath

Kampf gegen Wohnungslosigkeit in Berlin: Grünen-Fraktion will Angebot für Betroffene ausbauen

Mit dem geschützten Marktsegment bekommen Wohnungslose eine eigene Wohnung. Die Grünen sagen: Die aktuelle Regelung ist überholt – und muss ausgebaut werden.

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Es ist ein sperriger Begriff, und deswegen will die Berliner Grünen-Fraktion ihn auch abschaffen. Nur das System dahinter, das soll in aktualisierter Form erhalten und sogar ausgebaut werden. Es geht um das Instrument des geschützten Marktsystems (GMS), mit dem in Berlin wohnungslose Menschen oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen in eine eigene Wohnung vermittelt werden.

Dafür wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Land Berlin und einigen Wohnungsunternehmen geschlossen, die sich bereiterklärt haben, eine gewisse Quote an Wohnungen im GMS zur Verfügung zu stellen. Das Programm gibt es seit 1993.

Die Grünen-Fraktion will das Programm lieber in „Wohnungshilfe Berlin“ oder „Wohnungsvermittlung Berlin“ umbenennen, und das Kontingent für Wohnungen, die darüber vermittelt werden, erhöhen. Einen entsprechenden Antrag bringen die Abgeordneten am Donnerstag im Plenum des Abgeordnetenhauses ein.

Aktuell umfasst das GMS ein Kontingent von 1350 Wohnungen. Die Grünen wollen stattdessen einen Index, der sich an den tatsächlich ordnungsbehördlich untergebrachten Wohnungslosen orientiert – das betrifft etwa Wohnungslose, die über die Bezirke in dafür vorgesehenen Unterkünften untergebracht sind, aber auch Geflüchtete in Landesunterkünften. Zusammengerechnet sind dies aktuell in Berlin etwa 40.000 Menschen.

Zudem sollen laut Antrag künftig auch größere Wohnungen für Familien und barrierefreie Wohnungen bereitgestellt werden. Die meisten Wohnungen im Kontingent sind aktuell Ein-Zimmer-Apartments. Für Vermieter möchten die Grünen zudem den Anreiz erhöhen, sich am Programm zu beteiligen, und dafür eine Mietgarantie für zehn Jahre ausgeben. Zudem soll der Antragsweg vereinfacht und digitalisiert werden.

Knut Beyer von der Mieterberatung Asum lobt den Antrag der Grünen. Seit 1993 sei die Zahl der Wohnungslosen stark gestiegen. Daher begrüße man jeden Versuch, das geschützte Marktsegment zu stärken.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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