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Keine Trainer, keine Tore: 1. FC Union erkämpft sich 0:0 bei RB Leipzig

Keine Trainer, keine Tore: 1. FC Union erkämpft sich 0:0 bei RB Leipzig

© Imago/Contrast/O.Behrendt

Keine Trainer, keine Tore: 1. FC Union erkämpft sich 0:0 bei RB Leipzig

Ohne den erkrankten Cheftraier Bo Svensson verteidigen die Berliner stark. Torwart Frederik Rönnow entschärft sogar einen Elfmeter.

Von Nico Schmook

Auf mehrere Hundert Bundesliga-Spiele zurückblicken und trotzdem im Auge von vielen Beobachtern als unerfahren gelten. Wie das geht? Die Antwort lautet: Co-Trainer sein. Babak Keyhanfar und Alexander Zickler können davon ein Lied singen. Keyhanfar, seines Zeichens Assistent von Bo Svensson beim 1. FC Union. Zickler ist Assistent von Marco Rose bei RB Leipzig. Beide kommen zusammen auf 329 Bundesliga-Spiele, nur eine Handvoll davon als Hauptverantwortliche an der Seitenlinie. Seit diesem Samstagnachmittag sind es zwei Spiele mehr. 

Denn so wenig kurios, wie das 0:0-Unentschieden zwischen RB Leipzig und Union Berlin war, so kurios war der Umstand, der sich vor dem Anpfiff offenbarte. Das Duell der beiden ungeschlagenen Teams wurde auch zum Duell der Co-Trainer. Auf Seiten der Leipziger vertrat Ex-Profi Zickler den gelb-rot gesperrten Rose, auf Seiten der Berliner Keyhanfar den erkrankten Svensson.

Svensson hatte bis zuletzt gehofft, an der Seitenlinie zu stehen

Schon die Pressekonferenz vor dem Spiel verpasste Svensson mit einem Infekt. Bis zum Samstagvormittag hatten die Unioner gehofft, dass der Däne rechtzeitig fit wird und zum Spiel nachreist, doch statt Adrenalin an der Seitenlinie war weiterhin Bettruhe für Svensson angesagt. 

Wie wenig Einfluss das Trainerkuriosum auf die Berliner nahm, konnte Svensson aus dem heimischen Bett mit womöglich viel Zufriedenheit beobachten. Eine Woche nachdem die Union-Frauen im DFB-Pokal für eine Überraschung gesorgt hatten, gelang den Männern vor 47.800 Zuschauern der nächste Coup. Gegen die bis dato punktverlustfreien Leipzigern ebnete neben Torhüter Frederik Rönnow vor allem die Defensive den Weg zum Punktgewinn. 

Nicht sonderlich überraschend überließ die Mannschaft Keyhanars den Leipzigern den Ball. Selbst konzentrierte sich Union auf das Verteidigen. Nicht ohne Grund wechselte der Trainer die Mannschaft im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen St. Pauli auf drei Positionen. Andras Schäfer, Laszlo Benes und Tim Skarke kamen für Lucas Tousart, Yorbe Vertessen und Jordan in die Startelf. Die Berliner wollten auf eine defensivere Absicherung setzen und gleichzeitig mit Kontern gefährlich werden. 

Und so machte in den ersten 45 Minuten RB Leipzig das Spiel. Fast die komplette Halbzeit war alles über die Mittellinie hinaus ein fremdes Gebiet für die Berliner. Genauso fremd wie der Ball. Nur rund 20 Prozent Ballbesitz konnten die Berliner verzeichnen. Doch so wenig wie der Ball am Fuß war, so häufig setzten Unions Spieler zur Grätsche an.

Mit hartem Zweikampfverhalten wurde gegen Leipzigs schnelles Kombinationsspiel Paroli geboten. Mit Erfolg. Im Berliner Abwehrdickicht fanden Leipzigs Edeltechniker um Luis Openda und Xavi Simons oft keinen Ausweg. 

Union wollte dem Spiel auch den Stempel aufdrücken

Doch die offensive Auslastung war Fehlanzeige bei Union. Mit keinem einzigen Torschuss ging es in die Halbzeit. So gut wie das Abwehrverhalten war, so viel Luft nach oben herrschte in der Vorwärtsbewegung. 

Das hatte das Trainerteam erkannt, Union kam verändert aus der Halbzeit. Zwar nicht personell, aber in Sachen Einstellung. Die Berliner liefen höher an, erspielten sich mehr Strafraumszenen und zeigten sich mutiger. Ein Doppelwechsel in der 56. Minute unterstrich den Eindruck, dass Union nun auch mehr den eigenen Stempel auf das Spiel drücken wollte. Mit Jordan und Yorbe Vertessen kamen zwei frische Offensivkräfte.

Wenige Augenblicke später schien sich das auszuzahlen. Nach einer Vertessen-Ecke rauschte Tom Rothe in der 58- Minute heran und köpfte den Ball wuchtig auf das RB-Gehäuse. Peter Gulasci konnte den Ball aber gerade noch über die Latte lenken. Die größte Chance für die Unioner.

Doch danach wurde RB wieder dominanter. In der 72. Minute schien dann der Bann auf Seiten der Gastgeber gebrochen zu sein. Zum wiederholten Male rannte der schnelle Openda den Berlinern davon. Im Strafraum angekommen, fiel der Belgier.

Nach einem Kontakt mit Kevin Vogt entschied Schiedsrichter Sven Jablonski auf Elfmeter. Doch so stark wie der belgische Nationalspieler Openda seine Schnelligkeit einsetzte, so schwach schoss er den Elfmeter. Für Union-Keeper Frederik Rönnow war es kein Problem, den Ball aus der Ecke zu kratzen. 

Bis auf einen gefährlichen Freistoß in der Nachspielzeit, den der Däne ebenfalls gerade so aus dem Tor fischte, konnten die Berliner dem Druck auch in der restlichen Spielzeit standhalten. Und so wie das Spiel mit einem Kuriosum anfing, so endete es auch: In den bisherigen zehn Bundesliga-Vergleichen zwischen RB und Union gab es immer einen Sieger, nie ein Unentschieden. Das ist nun vorbei.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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