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Neuer Chef für die Münchner Sicherheitskonferenz: Mit Jens Stoltenberg aufs nächste Level

Neuer Chef für die Münchner Sicherheitskonferenz: Mit Jens Stoltenberg aufs nächste Level

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Beata Zawrzel

Neuer Chef für die Münchner Sicherheitskonferenz: Mit Jens Stoltenberg aufs nächste Level

Der bisherige Nato-Generalsekretär wäre der erste Nichtdeutsche auf diesem Posten. Und mit seiner Vita von besonderer Strahlkraft für das internationale Spitzentreffen.

Neuer Chef für die Münchner Sicherheitskonferenz: Mit Jens Stoltenberg aufs nächste Level

Ein Kommentar von

Was für eine Chance, was für ein Zeichen – Jens Stoltenberg als neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz. Es wäre das erste Mal, dass sie seit ihrer Gründung 1963 nicht mehr von einem Deutschen geführt würde, und dann noch von einem solchen politischen Kaliber.

Der 65-jährige Stoltenberg ist ja nicht nur ein Jahrzehnt Nato-Generalsekretär, hochgeachtet, hochdekoriert. Er war davor auch noch lange norwegischer Ministerpräsident, Wirtschafts- und Energieminister außerdem. Das passt thematisch.

Stoltenberg kennt die Folge von Kriegen und zivilgesellschaftlichen Krisen. So steuerte er sein Land 2011 auch durch die schwierige Zeit nach den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya.

Damals hatte der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik 77 Menschen getötet, sehr viele junge. Die Gesellschaft war tief verletzt. Stoltenberg, Vater zweier inzwischen erwachsener Kinder, machte sich mit Empathie und Entschlossenheit international einen Namen.

Auffällig: Heusgens Kritik an Israel

Mag hinter Stoltenbergs Benennung auch ein Machtkampf stehen zwischen dem früheren Chef und dem amtierenden, Wolfgang Ischinger und Christoph Heusgen – die von Ischinger als Vorsitzender des Stiftungsrats angestrebte Lösung kann die Sicherheitskonferenz auf ein anderes Level heben. Zumal Heusgen, seit 2022 im Amt, ehedem Sicherheitsberater von Kanzlerin Angela Merkel, nach starkem Start international an Ansehen eingebüßt hatte.

Einmal wohl – nachwirkend – durch die maßgebliche Beteiligung an der seinerzeitigen deutschen Position unter Merkel zu Ukraine und Russland, heute sehr umstritten. Zum anderen durch eine kühle Haltung zum Terrorangriff der Hamas vor bald einem Jahr: anfänglich keine Verurteilung der Terroristen, keine des Terror-Sponsors Iran, stattdessen Kritik an Israel. Übrigens nicht das erste Mal.

Dass Israels Präsident Itzhak Herzog und seine Frau bei der vergangenen Konferenz in München eher geschäftsmäßig empfangen wurden, fiel da auch anderen Delegationen auf. Es wurde im Hintergrund großes Gesprächsthema.

Die nächste soll also Heusgens letzte Konferenz als Vorsitzender sein; eine andere Rolle ist noch nicht ganz ausgeschlossen. Immerhin ist Ischinger ein versierter Verhandler.

Danach Stoltenberg – ein Coup. Weltweit bekannt und renommiert, dürfte dessen Strahlkraft dem internationalen Spitzentreffen sehr nutzen. Die Partner, voran in der Nato, können sich freuen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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