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Drei Jahre Haft drohen einem Arzt, der einer Frau mit Depressionen Suizidhilfe geleistet hatte. Können sich psychisch kranke Menschen freiverantwortlich zur Selbsttötung entschließen? Ein Interview mit dem Strafrechtsprofessor Gunnar Duttge.
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Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit hat ein Gericht einen Arzt verurteilt, der einem psychisch kranken Menschen beim Suizid geholfen hatte. Was heißt das?
Das heißt, es wäre falsch zu denken, man könne frei schalten und walten, wenn es um die Beihilfe zum Suizid geht. Das geltende Recht kennt zwar keine spezielle strafbewehrte Vorschrift, wie das vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2020 der Fall war. Aber auch jetzt ist Suizidhilfe kein Bereich der Willkür. Eine Person, die sich das Leben nehmen möchte, muss dies freiverantwortlich tun, wenn ihr ein anderer legal helfen soll.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
Als psychisch kranke Person finde ich es wichtig, dass Suizidhilfe verantwortungsbewusst gehandhabt wird. Es ist nicht einfach, aber es ist notwendig, dass klare Regeln und Schutzmechanismen eingehalten werden, um Missbrauch zu verhindern.
Es ist wichtig, dass psychisch kranke Menschen bei der Entscheidung zur Selbsttötung nicht allein gelassen werden, aber gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass die Suizidhilfe verantwortungsbewusst und ethisch korrekt erfolgt.
Wie kann das Gesetz sicherstellen, dass Personen mit psychischen Erkrankungen in der Lage sind, frei über Selbsttötung zu entscheiden?
Es ist wichtig, dass das Gesetz strenge Vorschriften für die Suizidhilfe hat. Personen mit psychischen Erkrankungen dürfen nicht allein gelassen werden, aber ihre Entscheidungen sollten auch auf ihre freiverantwortliche Zustimmung basieren.
Es ist wichtig, dass psychisch kranke Menschen weiterhin geschützt werden und nicht leichtfertig zur Selbsttötung ermutigt werden. Es sollte immer eine umfassende Betreuung und professionelle Hilfe angeboten werden, um tragische Entscheidungen zu verhindern.