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Sternfahrt zum Roten Rathaus: Verkehrs- und Umweltverbände demonstrieren gegen Anti-Fahrrad-Politik des Berliner Senats

Sternfahrt zum Roten Rathaus: Verkehrs- und Umweltverbände demonstrieren gegen Anti-Fahrrad-Politik des Berliner Senats

© IMAGO/snapshot-photography/K.M.Krause

Sternfahrt zum Roten Rathaus: Verkehrs- und Umweltverbände demonstrieren gegen Anti-Fahrrad-Politik des Berliner Senats

An diesem Sonntag protestiert ein großes Bündnis mit einer Sternfahrt gegen die aktuelle Verkehrspolitik in Berlin. Das Motto: „Radwegestopp? Nicht mit uns!“

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Normalerweise gibt es jährlich eine große Sternfahrt, auf der Tausende Radfahrer aus allen Ecken Berlins die City ansteuern. In diesem Jahr kommt aus aktuellen Anlass eine zweite Sternfahrt hinzu: Für diesen Sonntag ruft ein Bündnis von Verkehrs- und Umweltverbänden zu einer Demonstration gegen die Anti-Fahrrad-Politik des Berliner Senats auf. Unter dem Motto „Radwegestopp? Nicht mit uns!“ soll auf neun Routen von den Außenbezirken zum Roten Rathaus geradelt werden, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist.

Die Teilnehmerzahl können die Organisatoren vorab schwer einschätzen, aber ADFC-Sprecher Karl Grünberg erwartet, dass es mehrere tausend sein werden. Ähnlich wie bei der traditionellen Sternfahrt im Juni wird in familienfreundlichem Tempo gefahren und die Route von der Polizei gesichert. Auch gibt es Zustiegspunkte für jene, die nicht die ganze Strecke vom Stadtrand bis nach Mitte fahren wollen. Aber im Unterschied zum Sternfahrt-Klassiker stehe an diesem Sonntag nicht der Spaß am Radfahren im Mittelpunkt, sondern der Protest. „Es ist eine sehr politische Veranstaltung“, sagt Grünberg.

„Schlag auf Schlag sabotiert die Senatsverwaltung für Verkehr das Radfahren in Berlin“, heißt es im Aufruf zur Demo – mit Verweis darauf, dass die CDU-geführte Verwaltung acht von neun geplanten Radschnellverbindungen sowie vier von sechs vorgesehenen Fahrradparkhäusern gestoppt und in diesem Jahr erst 4,2 Kilometer neue Radwege gebaut hat, obwohl laut Radverkehrsplan bis zum Jahresende 100 Kilometer geschaffen werden müssten. „Hier wird gestoppt; da lässt man Fördermittel verfallen; dort werden Anträge nicht bearbeitet oder nicht weitergeleitet“, lautet das Resümee der aktuellen Verkehrspolitik. 

Aufgerufen zu der Sternfahrt haben neben dem ADFC unter anderem der Verein Changing Cities, Fridays for Future und der Verkehrsclub VCD. Hinzu kommen diverse Unterstützer von den Umweltverbänden BUND und DUH bis zu lokalen Berliner Bürgerinitiativen.

Die Demo-Routen sollen etwa entlang der gestrichenen Radschnellverbindungen verlaufen:

  • 12 Uhr ab S-Bahnhof Adlershof (via 13 Uhr Hermannplatz),
  • 12.45 Uhr ab Hakenfelde, Streitstraße/Cautiusstraße (via 13.50 Uhr Goerdelerdammbrücke),
  • 12.30 Uhr ab S-Bahnhof Wannsee (via 13.40 Uhr S-Bahnhof Halensee),
  • 12.45 Uhr ab S-Bahnhof Karow (via 13.30 Uhr S- und U-Bahnhof Pankow/Granitzstraße),
  • 12.30 Uhr ab Spandau, Heerstraße/Magistratsweg (via 13.30 Uhr Theodor-Heuss-Platz),
  • 12.30 Uhr ab Lichterfelde, Platz des 4. Juli (via 13 Uhr Hermann-Ehlers-Platz),
  • 12.45 Uhr ab Stadtgrenze Falkenseer Chaussee / Flurende (via 13.20 Uhr Zitadelle Spandau),
  • 12.15 Uhr ab U-Bahnhof Hönow (via 13.50 Uhr Frankfurter Allee / Proskauer Straße),
  • 12.45 Uhr ab S-Bahnhof Heiligensee (via 13.30 Uhr Kurt-Schumacher-Platz).

Am Großen Stern treffen um 14 Uhr fast alle Routen zusammen und führen dann durchs Brandenburger Tor zum Roten Rathaus. Da die Routen großenteils auf Hauptverkehrsstraßen verlaufen, müssen sich Autofahrer am Sonntagmittag stadtweit auf kurzzeitige Behinderungen einstellen. Autobahnabschnitte werden – anders als bei der Sternfahrt im Juni – nicht genutzt.

Knapp zwei Wochen später steht am 21. September mit der traditionellen ADFC-Kreisfahrt schon die nächste Demo an. Bei der werden üblicherweise besonders gute und schlechte Infrastruktur-Beispiele abgeradelt. Angesichts der aktuellen Senatspolitik und der drastisch steigenden Zahl der Verkehrstoten in Berlin gehen die Organisatoren auch zu diesem Termin von mehr Zuspruch als sonst aus.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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