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Vorsitzende des Ethikrats über Pandemie-Folgen: „Das Land hat eine traumatische Erfahrung gemacht“

Vorsitzende des Ethikrats über Pandemie-Folgen: „Das Land hat eine traumatische Erfahrung gemacht“

© imago/IPON

Was lief schief während der Pandemie? Waren die Einschränkungen der Freiheitsrechte immer gerecht? Im Gespräch erklärt Alena Buyx, was Corona-Aufarbeitung jetzt leisten sollte.

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Frau Buyx, vor einem Jahr hat die Bundesregierung die letzten Corona-Schutzmaßnahmen auslaufen lassen. Im Mai 2023 hob die Weltgesundheitsorganisation dann den weltweiten Corona-Gesundheitsnotstand auf. Warum ist es wichtig, sich jetzt noch mit der Pandemie zu beschäftigen? 
Wir haben das schon ein bisschen vergessen, aber es war nicht nur eine ungeheure Krise im Gesundheitssystem, sondern wohl die tiefgreifendste gesellschaftliche Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Nichts zuvor hat derart stark in unser aller Alltagsleben eingegriffen. Danach sind wir weitgehend zur Tagesordnung übergegangen, weil sofort die nächsten Herausforderungen kamen. Das kann nicht gesund sein, und die Folgen spürt man noch immer. Zusammenhalt und Vertrauen in viele Institutionen haben gelitten, Debatten sind toxischer geworden. Hass, Drohungen und extreme Positionen haben zugenommen. All das setzt sich jetzt fort. 

Vor wenigen Wochen gab es Streit um das Vorgehen des Robert-Koch-Instituts (RKI), also der Behörde, die in der Corona-Pandemie wissenschaftliche Erkenntnisse zusammentragen sollte, um die Regierung zu beraten. Das Onlinemagazin „Multipolar“, eine Internetseite mit Hang zu Verschwörungsmythen, hatte die Herausgabe der Protokolle des Corona-Krisenstabs im RKI eingeklagt. Wieso diese Geheimnistuerei des RKI?
So würde ich das nicht beschreiben. Es gibt rechtliche Regeln, eine Behörde muss ihre Mitarbeiter schützen, es gibt Betriebsgeheimnisse. Und: Was damals gesagt wurde kann heute völlig aus dem Kontext gerissen werden.

Aber war das Vorgehen des RKI klug?
Es war kommunikativ nicht hilfreich, weil der Eindruck entstanden ist, dass es etwas zu verstecken gibt. Es ist trotzdem nachvollziehbar.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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