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„Massive technische Störung“ zum Ferienstart: Ein Drittel der Verbindungen am BER gestrichen – Airlines dürfen Nachtflüge beantragen

„Massive technische Störung“ zum Ferienstart: Ein Drittel der Verbindungen am BER gestrichen – Airlines dürfen Nachtflüge beantragen

© Bjarne Overkott / Tagesspiegel

Update „Massive technische Störung“ zum Ferienstart: Ein Drittel der Verbindungen am BER gestrichen – Airlines dürfen Nachtflüge beantragen

Ein IT-Problem störte am Freitagmorgen den Betrieb am Flughafen BER. Passagiere stranden, nur wenige Maschinen starten und landen. Die Probleme dauern an – und sind von weltweitem Ausmaß.

Von

  • Bjarne Overkott

Ein IT-Ausfall hat zum Start in die Sommerferien am Freitagmorgen den gesamten Betrieb am Flughafen BER lahmgelegt. Das bestätigte der Pressesprecher des Flughafens BER dem Tagesspiegel. Seit sieben Uhr sei es demnach zu Einschränkungen gekommen.

Die „massive technische Störung“ wurde nach einigen Stunden behoben, doch gab es bis zum Abend erhebliche Verzögerungen im Ablauf. Am Abend durften Fluggesellschaften sogar Nachtflüge beantragen, um den Stau aufzulösen. Eine generelle Aufhebung des Nachtflugverbots, wie vom „RBB“ berichtet, dementierte ein Sprecher des Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung aber auf Nachfrage des Tagesspiegels.

Allein bis zum frühen Nachmittag seien insgesamt 113 der rund 550 geplanten Flüge am BER gestrichen worden, sagte der Flughafensprecher – 51 Ankünfte und 62 Abflüge. Am Abend hieß es, ein Drittel aller Flüge sei gecancelt worden.

Einige Fluggesellschaften mussten ihre Flüge wegen des weltweiten Problems komplett canceln. Auf der Plattform flightradar24 war der BER mit 62 Prozent Verspätungen zum Nachmittag immer noch mit der höchsten Störungsrate der Stufe 5 gekennzeichnet.

Positive Nachrichten gab es am Nachmittag für die Passagiere der Eurowingsflüge etwa nach Kos und Salzburg. Der Check-in dort war möglich und wurde auch entsprechend über dem Schalter angezeigt.

Chaos am BER

Die Situation vor Ort war unübersichtlich. Über den Check-in-Schaltern der Fluglinien zeigten die Anzeigetafeln nur selten Informationen an. Fluggäste mussten sich häufig bei den allgemeinen Informationstafeln über den Status ihres Flugs informieren. Oder alternativ auf die Apps oder Websites der Fluglinien zurückgreifen.

Fluggäste vor Ort berichteten einem Reporter des Tagesspiegels von einer chaotischen Kommunikation. Ein Mitarbeiter mit einer Warnweste versuchte Informationen von sich zu geben, doch ein Fluggast habe „keine Ahnung, was er sagt“. Der Angestellte des Personals habe zu leise gesprochen.

Neben Berlin sind in Deutschland nach derzeitigem Erkenntnisstand auch die Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf und Köln von der IT-Panne betroffen. Laut dem Sprecher des BER trifft das Problem einige Airlines stärker. Zum Beispiel musste das irische Unternehmen Ryanair auf einen manuellen Check-in umstellen. Fluggäste sollten auf die Informationen der einzelnen Flugbetreiber sowie offizielle Mitteilungen des Flughafens auf den Kanälen in den sozialen Medien zurückgreifen.

Entgegen der Darstellung der Sprecherin starteten erste Maschinen nach Informationen der Webseite des BER ab 8.15 Uhr wieder. Laut der Webseite standen gegen 9 Uhr ein gutes Dutzend Maschinen zum Abflug bereit. Der Check-in für die Maschinen an den Gates war trotz der Einschränkungen fortgesetzt worden.

Zum Beginn der Sommerferien wurden am Freitag 85.000 Passagiere am BER erwartet. Es ist einer der umsatzstärksten Tage für den Hauptstadtflughafen. Computertomografen und eine neue Software für Gesichtserkennung versprachen einen reibungslosen Ablauf.

IT-Probleme sorgen am Freitag weltweit zu Ausfällen

Informationen der „BBC“ zufolge handelt es sich bei dem Problem am Flughafen der Hauptstadt um keinen Einzelfall. Weltweit haben am Freitagmorgen Banken, Flughäfen und sogar die Londoner Börse mit technischen Problemen umzugehen. Grund dafür soll ein Update der Sicherheitssoftware Crowdstrike sein, durch das Windows-Rechner lahmgelegt wurden.

Das US-Technologieunternehmen Microsoft bestätigt auf der Plattform X die weltweite IT-Panne. Zunächst hieß es, das Problem werde untersucht. Am Mittag veröffentlichte das Unternehmen eine erste Anleitung, um die Business-Variante des Betriebssystems Windows zurückzusetzen.

IT-Probleme treffen in der Hauptstadt vor allem den BER

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte am Freitag wegen des weltweiten IT-Ausfalls einen Pressetermin ab, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Wir stehen in Kontakt mit den Sicherheitsbehörden“, sagte eine Sprecherin der Senatsinnenverwaltung. „Die Sicherheitsarchitektur funktioniert.“ Die Notruf-Systeme von Polizei und Feuerwehr sind in Berlin nicht betroffen.

Ein Sprecher der Berliner Feuerwehr bestätigte dem Tagesspiegel Sprangers erste Information, jedoch sei „im Dienstbetrieb die Verwaltung betroffen, also die Organisation des Dienstes, Bestellungen von Nachschub und das Monitoring der Einsatzstärke.“ Die IT der Feuerwehr arbeite daran, die Systeme in den großen Wachen wieder hochzufahren. Es sei ein Notfallmanagement gestartet worden.

Abseits der Probleme am BER und der Vorkommnisse bei der Berliner Feuerwehr verzeichnen die Berliner Institutionen keine größeren Störungen. Sowohl die Charité als auch Vivantes und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) konnten ihren Betrieb störungsfrei aufrechterhalten. „In den Berliner Behörden liegen bislang keinerlei Störungen vor“, erklärte Senatssprecherin Christine Richter auf Nachfrage des Tagesspiegel. Auch laut dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) sind die Berliner Behörden nicht von den Problemen betroffen. Das ITDZ ist der zentrale IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung. (mit dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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