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Yemisi Ogunleye beeindruckt doppelt : Kugelstoß-Olympiasiegerin bezaubert mit Gesang

Yemisi Ogunleye beeindruckt doppelt : Kugelstoß-Olympiasiegerin bezaubert mit Gesang

© imago/Xinhua/IMAGO/Song Yanhua

Yemisi Ogunleye beeindruckt doppelt : Kugelstoß-Olympiasiegerin bezaubert mit Gesang

Nach ihrem unglaublichen Gold-Stoß stimmte Ogunleye im Fernsehen gleich mehrere Lieder an. Musik und der Glaube zu Gott haben sie durch schwierige Phasen begleitet.

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Die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye gelang das Unfassbare: Gold bei Olympia. Ein Moment, der eigentlich nicht mehr zu toppen ist, und doch konnte die 25-Jährige danach noch ein weiteres Mal verzaubern: Als sie ein Reporter nach ihrem Siegesstoß fragte, ob sie nicht noch einen passenden Song zum Besten geben möchte, lässt sich Ogunleye nicht lange bitten. Mit breitem Lächeln und einer unfassbaren Stimme singt sie „This little light of mine, I’m gonna let it shine.“

Wie tief die Musik in ihr verankert ist, demonstriert die Olympiasiegerin auch noch in der Pressekonferenz. Dort stimmte sie das Lied „I almost let go“ von Kurt Carr an. Sie sang die Zeilen „I almost let go, the devil almost had me, but Jesus came and grabbed me“ und erklärte, dass sie diesen Song rauf und runter im Kopf spielte.

Auch, als Ogunleye bei ihrem ersten Versuch stürzte und auf ihr linkes Knie gefallen war, das schon einmal operiert wurde. Da wusste sie: „Du gibst jetzt nicht auf, stehst auf und machst weiter“.

Das hört sich vielleicht verrückt an, eine junge Frau, die an Jesus glaubt.

Yemisi Ogunleye im Interview nach ihrem Sieg im Kugelstoßen

Bereits in ihrem zweiten Versuch wuchtete die Leichtathletin die Kugel direkt auf 19,55 Meter. Das übertraf sie im letzten Durchgang sogar noch, als die Kugel auf der 20-Meter-Marke einschlug, was ihr die Goldmedaille brachte.

„In dem Moment hab ich einfach gesagt: Danke Jesus“, sagte sie danach im Interview. „Das hört sich vielleicht verrückt an, eine junge Frau, die an Jesus glaubt, aber dieser Moment hat einfach gezeigt, dass Glaube wirklich Berge versetzen kann. Ich wusste, heute hab ich eine Ruhe in mir, die nicht von dieser Welt war.“

Seit ihrer Jugend ist die Mannheimerin mit der Karlsruher Pfingstgemeinde Christ Gospel City verbunden, und hat dort auch ihre Liebe zur Musik und zum Singen entdeckt. Der Glaube habe sie durch viele schwierige Phasen gebracht.

Ogunleye musste früh Rassismus und Mobbing erfahren: „Ich war zu groß, die Hautfarbe stimmte nicht“. Ihr Vater stammt aus Nigeria, ihre Mutter ist Deutsche. Sie selbst ist in Deutschland geboren, kommt aus Belheim in der Pfalz. Und sie ist „stolz, ein Mischling zu sein“, wie sie nach Platz zwei bei der Hallen-WM in diesem Jahr sagte. 

Ogunleye musste früh Rassismus und Mobbing erfahren

Auch einige Verletzungen musste sie in ihrer Jugend wegstecken, wie einen Kreuzbandriss mit 15 Jahren. In dieser Zeit hat sie gewagt, Gott eine Chance zu geben, wie sie selbst sagt. Und der hat sie nun erhört.

Als junges Mädchen habe sie schon die Olympischen Spiele im Fernsehen geschaut. Später reifte die Idee, selbst einmal daran teilzunehmen. Ogunleye begann als Turnerin, wurde dann aber zu groß. Nach dem Wechsel in den Mehrkampf verletzte sie sich schwer am Knie, man sah in ihr das Potenzial, eine gute Kugelstoßerin zu werden. Eine Medaille zu gewinnen, hatte sie vor Olympia nicht als Ziel ausgesprochen, aber Ogunleye denkt immer groß: „Ich stecke mir meine Ziele so, dass sie fast nicht erreichbar sind.“

Am Freitag konnte sie sich nun ihren Traum erfüllen. Nach dem Gold-Coup rannte sie in die Kurve und feierte mit Familie und Trainern. „Meine Familie hat in der ersten Reihe gesessen, dass sie den Moment miterlebt hat, war einfach unglaublich“, schilderte sie die bewegenden Augenblicke bei ihren Liebsten, „alle habe ich erst mal in den Arm genommen und mit ihnen gemeinsam geweint. Einfach Tränen der Freude.“

Was das für sie bedeutet, lasse sich nur schwer erklären, erzählte sie am Samstag in der ARD. „Ich singe, wenn ich manchmal einfach keine Worte mehr habe. Da drücke ich man dann am besten aus.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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