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Trimmel und die neue Sachlichkeit bei Union: „Wir sollten auch untereinander mehr kritisieren“

Trimmel und die neue Sachlichkeit bei Union: „Wir sollten auch untereinander mehr kritisieren“

© imago/Matthias Koch

Trimmel und die neue Sachlichkeit bei Union: „Wir sollten auch untereinander mehr kritisieren“

Für den 1. FC Union beginnt am Samstag der Neuanfang in der Bundesliga. Nach dem wenig überzeugenden Pokal-Auftritt in Greifswald geht man aber selbstkritisch in die neue Saison.

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Mitte der Woche war alles wieder in Ordnung beim 1. FC Union Berlin. Die Sonne schien am wolkenlosen Himmel über Köpenick, die Fans strömten in großer Anzahl zum öffentlichen Training. Auch die schlechte Leistung des vergangenen Pokal-Wochenendes konnte man mit ein paar Tagen Abstand eher positiv einordnen. 

„Wenn du schlecht spielst und trotzdem gewinnst, ist es im Fußball immer eine Luxussituation“, sagte Kapitän Christopher Trimmel am Dienstag nach dem 1:0-Arbeitssieg beim Viertligisten Greifswalder FC. „Die Schwächen wurden knallhart aufgezeigt, aber es ist trotzdem nichts passiert.“

Wie der Österreicher betonte, gehe es nun vor allem um die Reaktion. Bei aller netten Sommerlaune wird es für Union ab dieser Woche schließlich ernster. Am Sonnabend (15.30 Uhr) steht das erste Bundesligaspiel der neuen Saison bei Mainz 05 an und nach der Achterbahnfahrt der letzten Jahre herrscht nun eine neue Sachlichkeit. Man will bodenständig und vor allem auch selbstkritisch in die neue Spielzeit gehen. 

Nach dem Spiel in Greifswald übten sowohl Trimmel als auch sein Trainer Bo Svensson scharfe Kritik an der eigenen Leistung. Diese bekräftigte der 37-Jährige, der in seine elfte Saison als Union-Spieler und seine siebte als Kapitän geht, am Dienstag. „Wenn du solche Fehler machst, wird das in der Bundesliga knallhart bestraft“, sagte er und erwähnte dabei insbesondere die Schwächen im Pressingverhalten und der Strafraumverteidigung. 

Wir sollten auch untereinander mehr kritisieren oder mehr einfordern. Da waren wir in der letzten Saison ein bisschen zu ruhig.

Christopher Trimmel

Alles schlecht reden wollte er zwar nicht. Die Probleme in Greifswald seien immerhin nicht von taktischer oder struktureller Natur, sondern Fehler, die man schnell ändern könne. Dennoch habe es eine „deutliche“ und „harte“ Analyse nach dem Wochenende gegeben. Wo Redebedarf war, so die Andeutung Trimmels, hat man durchaus auch geredet. 

Da will man auch aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Mit erfrischender Ehrlichkeit identifizierte Trimmel die mangelhafte Selbstkritik als eine der Schwachpunkte der letzten Saison. „Wir waren selbstkritisch, aber ich finde, wir sollten auch untereinander mehr kritisieren oder mehr einfordern“, erklärte der Kapitän und nahm dabei besonders die Führungsspieler wie sich selbst in die Pflicht. „Da waren wir in der letzten Saison ein bisschen zu ruhig.“

16Jahre arbeitete Bo Svensson in Mainz, am Samstag kommt er als Gegner

Nun laufe es jedoch besser. In den letzten Wochen rede man laut Trimmel mehr und direkter miteinander als zuvor: „Man lässt die Dinge nicht so laufen, die Sachen werden halt schneller und klarer angesprochen.”

Das könnte womöglich auch an dem Trainerwechsel liegen. In der vergangenen Saison hatte Union mit Urs Fischer zunächst eine absolute Vertrauensperson an der Seitenlinie, und später mit Nenad Bjelica einen Trainer, dem die Auflösung der Komfortzone vielleicht etwas zu wichtig war. Bisher wirkt der mal wortkarge, mal direkte neue Chef Svensson wie die gesunde Mitte zwischen beiden Polen. 

„Er ist sehr klar, sehr direkt: so, wie man sich das wünscht”, sagte Trimmel über den neuen Trainer. Man könne es schon merken, wenn Svensson sauer ist, aber er agiere immer „mit Respekt“, „sachlich“ und „höchst professionell“. Das dürfte am kommenden Samstag gegen Mainz auch nicht anders sein. Auch, wenn es für den Dänen ein emotionales Spiel sein wird. 

Das Spiel beim FSV ist für Svensson eine Rückkehr in die fußballerische Heimat. Der jetzige Union-Trainer war bis 2023 16 Jahre lang in verschiedenen Rollen für die Mainzer tätig und auch, wenn er am Ende vor der anhaltenden Erfolglosigkeit kapitulierte, wird er wohl herzlich empfangen werden. Er ist immerhin der Trainer, der den Verein 2021 innerhalb von wenigen Wochen aus der Krise führte und vor dem sicher geglaubten Abstieg rettete. 

Bei Union träumt man nicht von solchen Wundern, sondern bleibt der Lage entsprechend realistisch. Svensson ist neu, die Vorbereitung war durchwachsen, und am Kader wird immer noch gearbeitet. Wie Trimmel am Dienstag betonte, braucht es nicht nur Selbstkritik und klare Worte, sondern vor allem Zeit. 

„Wir müssen uns finden, müssen stabil werden, müssen Fehler abstellen“, so der Kapitän. „Das wird noch ein bisschen dauern, bis wir von einem sehr guten Spiel sprechen.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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