Barzahlen in BVG-Bussen: Mehrheit der Berliner ist gegen geplante Abschaffung

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Exklusiv Barzahlen in BVG-Bussen: Mehrheit der Berliner ist gegen geplante Abschaffung

Ab dem 1. September können Fahrscheine in Bussen nicht mehr mit Münzen oder Scheinen bezahlt werden. Eine Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner sieht das kritisch.

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Eine Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner spricht sich dafür aus, die Möglichkeit der Bargeldzahlung in Bussen der BVG beizubehalten. Das geht aus einer exklusiven Civey-Umfrage für den Tagesspiegel hervor.

Demnach halten 57 Prozent der Befragten die Entscheidung, dass Fahrkarten demnächst nur noch bargeldlos bezahlt werden können, für falsch. 28 Prozent finden sie richtig, 15 Prozent sind in der Frage unentschieden. Befragt wurden 1002 Berlinerinnen und Berliner ab 18 Jahren, der statistische Fehler liegt bei 5,9 Prozent.

Anfang August kündigte die BVG an, dass Fahrgäste in Bussen Fahrscheine ab dem 1. September nur noch bargeldlos kaufen können. Das landeseigene Unternehmen begründete den Schritt mit einem geänderten Fahrverhalten der Menschen. Demnach steigen rund 99 Prozent der Kundinnen und Kunden inzwischen ohnehin mit einem gültigen Fahrschein ein. Durchschnittlich bezahlen Fahrgäste laut BVG mittlerweile nur noch drei Tickets pro Tag und Bus mit Bargeld.

Wer kein Deutschlandticket, Berlin-Abo oder eine andere Zeitkarte hat und sein Ticket nicht per App oder zuvor am Automaten kauft, kann beim Busfahrer mit Giro- und Kreditkarten oder digitalen Diensten wie Apple und Google Pay zahlen. Eine Barzahlung ist weiterhin unter anderem an Ticket-Automaten möglich, die es in der Regel auf U- oder S-Bahnhöfen gibt.

Laut BVG entlaste die Entscheidung die Busfahrerinnen und Busfahrer, da für sie die Kassenabrechnung und das Mitführen von Bargeld wegfalle. Angesichts des Personalmangels wertet das Unternehmen dies als wichtiges Zeichen an die Beschäftigten.

Die BVG kehrt damit zu einer Regelung zurück, die sie bereits während der Corona-Pandemie eingeführt hatte. Im März 2020 hatte die BVG zunächst die Möglichkeit eines Ticketkaufs im Bus ganz ausgesetzt, um Busfahrer vor Corona-Ansteckungen zu schützen. Ab Juli 2021 war der Kauf wieder möglich, sofern er mit Karte oder per App erfolgte.

Auf Druck der rot-grün-roten Regierung führte die BVG die Möglichkeit der Bargeldzahlung Anfang 2023 wieder ein – lediglich die CDU sprach sich damals dafür aus, dauerhaft auf die Möglichkeit der Bargeldzahlung zu verzichten.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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