Die Nacht der Bücherverbrennung: „Als würde man etwas bei lebendigem Leibe verbrennen“

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Die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz am 10. Mai 1933 war durch die Propaganda und Ideologie des Nationalsozialismus vorbereitet worden. Erich Kästner war Augenzeuge dieses unheilvollen Fanals.

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Dem Akt der nächtlichen Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz ging die Antrittsvorlesung zum Thema „Wider den undeutschen Geist“ im Rahmen des neu an die Berliner Universität berufenen Ordinarius für Philosophie und politische Pädagogik Alfred Baeumler voraus.

Im Hörsaal der Universität, in dem die Antrittsvorlesung stattfand, hatte sich eine Abordnung von Studenten in SA-Uniformen eingefunden. Sie standen, so berichten Augenzeugen, strammstehend, eine Hand auf der Hosennaht, mit der anderen die Hakenkreuz-Fahne haltend, links und rechts um das Katheder geschart.

„Mit einem Wort“, bemerkte Baeumler in seiner Vorlesung mit erhobener Stimme, ließe sich hier sagen, was Nationalsozialismus für Deutschland und die Deutschen geistig bedeute: „die Ersetzung des Gebildeten durch den Typus des Soldaten“. Die „Epoche der Gewissensfreiheit, des Individualismus“, erklärte er, gehöre endgültig der Vergangenheit an.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Comments (3)
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  • Lena_Müller

    „Es ist wichtig, sich an solche dunklen Kapitel der Geschichte zu erinnern, damit wir sie nie wiederholen. Es ist schockierend zu lesen, wie Bücher als symbolische Handlung verbrannt wurden, als ob man lebende Wesen verbrennen würde. Wir müssen wachsam sein, damit Ideologien der Unterdrückung und Zensur nie wieder Oberhand gewinnen.“

  • AnnaMüller

    Warum haben die Studenten in SA-Uniformen an dieser Bücherverbrennung teilgenommen? Gab es keinen Widerstand?

  • AnnaMüller

    Als Frau finde ich es schockierend, wie blindlings die Nationalsozialisten Bücher verbrannten. Es ist, als würde man etwas bei lebendigem Leibe verbrennen, ohne an die Bedeutung von Wissen und Bildung zu denken.