French Open: Zverev zieht souverän in die dritte Runde ein

© AFP/Emmanuel Dunand

French Open: Zverev zieht souverän in die dritte Runde ein

Das Match gegen den Belgier David Goffin ist zwar deutlich weniger emotional als das gegen Rafael Nadal − aber genauso erfolgreich. Zverev bleibt weiter ohne Satzverlust.

Mit einem wuchtigen Vorhandschlag beendete Alexander Zverev seine Pflichtaufgabe, dann holte er sich den wohlverdienten Applaus der Fans ab. Nach dem emotionalen Showdown gegen Rekordchampion Rafael Nadal hat der deutsche Tennisstar sein Zweitrunden-Match bei den French Open mit einer abgeklärten Vorstellung gewonnen.

Der Olympiasieger bezwang den Belgier David Goffin nach leichten Startschwierigkeiten mit 7:6 (7:4), 6:2, 6:2. Im Kampf um das Achtelfinal-Ticket trifft der Hamburger entweder auf Luciano Darderi aus Italien oder auf den an Nummer 26 gesetzten Niederländer Tallon Griekspoor.

Zverev bleibt damit weiter ohne Satzverlust und erreichte bei seinem neunten French-Open-Start in Paris zum achten Mal die dritte Runde. In den vergangenen drei Jahren war der Weltranglisten-Vierte immer bis ins Halbfinale des Grand-Slam-Turniers auf Sand vorgestoßen.

Zverev hat Probleme mit den Bedingungen

Der Regen prasselte zwar nicht auf den überdachten Court Suzanne Lenglen, dennoch war der Sand relativ feucht und die Bälle dadurch schwer. Mit den nasskalten Bedingungen hatte auch Zverev zunächst zu kämpfen. Er startete mit einigen Fehlern, vor allem mit der Vorhand. „Als wäre er von der Konzentration her nicht hundertprozentig bei der Sache“, sagte Tennis-Ikone Boris Becker bei Eurosport.

Zverev war mit großem Respekt ins Match gegen die Nummer 115 der Welt gegangen: „Ich hatte über die Jahre meine Schwierigkeiten mit ihm.“ Nach dem gewonnenen Tiebreak lief es für Zverev aber besser, ein frühes Break zum 1:0 half beim Gewinn des zweiten Satzes. Nach 2:22 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball.

Intensiveres Vorgehen gegen Störenfriede

Auch am Donnerstag gab es wegen Regens lange Unterbrechungen auf den nicht überdachten Plätzen. Davon betroffen waren auch die Zweitrunden-Matches von Maximilian Marterer gegen den Belgier Zizou Bergs und Henri Squire gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime. Als Konsequenz wird der Start am Freitag auf allen Plätzen um eine Stunde, auf 10 Uhr, vorgeschoben.

Es geht immer mehr in Richtung Fußball. Bald gibt es auch bei uns Pyros und Hooligans, bald kämpfen sie auf den Tribünen.

David Goffin

Turnierdirektorin Amélie Mauresmo kündigte zudem an, gegen Störenfriede auf den Rängen konsequenter vorzugehen. Einige Profis wie die Weltranglistenerste Iga Swiatek hatten sich über Zwischenrufe aus dem Publikum beschwert, Goffin war bei seinem Auftaktsieg gegen den Giovanni Mpetshi sogar von einem Fan mit einem Kaugummi bespuckt worden.

„Wir werden mit Blick auf den Respekt für die Spieler und das Spiel unnachgiebig sein“, sagte die frühere Weltklassespielerin Mauresmo. Sie habe die Schiedsrichter zu mehr Sensibilität für das Thema ermahnt, Alkohol auf den Tribünen werde zudem konsequent verboten. „Es geht immer mehr in Richtung Fußball. Bald gibt es auch bei uns Pyros und Hooligans, bald kämpfen sie auf den Tribünen. Es ist wirklich lächerlich“, hatte Goffin gesagt.

Am Freitag steht für Zverev ein unangenehmer Termin an. In Berlin beginnt der Prozess gegen ihn wegen des Vorwurfs der Körperverletzung. Der Tennisprofi muss jedoch nicht selbst vor dem Amtsgericht Tiergarten erscheinen. Zverev soll eine Geldstrafe von 450.000 Euro (90 Tagessätze zu je 5000 Euro) wegen Körperverletzung zahlen. Er weist den Vorwurf jedoch zurück und hat Einspruch eingelegt.

Zverev wird zur Last gelegt, im Mai 2020 in Berlin bei einem Streit eine Frau körperlich misshandelt zu haben. Die mutmaßlich Geschädigte tritt in dem Verfahren als Nebenklägerin auf. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für Zverev die Unschuldsvermutung. Es sei „ausgeschlossen“, dass er diesen Prozess verliere, bekräftigte Zverev in Paris. Negative Auswirkungen auf seine Konzentration gebe es keine: „Wenn ich daran denken würde, würde ich nicht so spielen, wie ich es tue.“ (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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