„Hamas“-Rufe bei Pro-Palästina-Demo in Berlin: Steine, Flaschen und Eier geworfen – zehn Polizisten verletzt

© Jens Kalaene/dpa

„Hamas“-Rufe bei Pro-Palästina-Demo in Berlin: Steine, Flaschen und Eier geworfen – zehn Polizisten verletzt

Bis zu 1000 Teilnehmer sollen bei einer pro-palästinensischen Demonstration gewesen sein, 400 Beamte waren im Einsatz. Ganz friedlich verlief die Veranstaltung nicht.

Bei einer Pro-Palästina-Demonstration am Samstagabend in Berlin sind nach Angaben der Polizei mindestens zehn Polizisten verletzt worden. Demonstranten hätten unter anderem mit Steinen, Flaschen und Fahnenstangen nach ihnen geworfen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Auch auf Teilnehmer einer Gegendemonstration soll den Angaben nach gezielt worden sein. Diese fand unter dem Motto „Bring Them Home Now – Gegen jede Form von Antisemitismus“ an der Oranienstraße Ecke Axel-Springer-Straße statt. Teilnehmer des propalästinensischen Protestaufzugs bewarfen die Gegendemonstranten laut der Polizei mit Eiern und gefüllten Plastikflaschen. Eine Frau wurde laut Polizei am Kopf getroffen und verletzt. Eine Demonstrantin wurde aus dem eigenen Protestzug heraus von einem Stein im Nacken getroffen und verletzt.

Nach Angaben der Polizei hatten sich am Samstagabend zunächst etwa 250 Menschen auf dem Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg versammelt. Mit rund 500 Demonstranten setzte sich dann ein Protestzug in Bewegung und wuchs auf etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Laut Polizei wurden lautstark propalästinensische sowie volksverhetzende Parolen skandiert und ein Presse-Team bedrängt.

Nach Demo-Ende weitere Angriffe

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 400 Einsatzkräften vor Ort und schritt mehrfach ein. Die Versammlungsleiterin sei aufgefordert worden, dafür zu sorgen, dass es nicht zu strafrechtlich relevanten Anfeindungen komme, teilte die Polizei mit. Wegen diverser Straftaten habe die Polizei die Auflösung der Versammlung in Erwägung gezogen. Daraufhin habe die Organisatorin die Versammlung kurz nach 19 Uhr selbst beendet.

Laut Polizei blieb ein Teil der Demonstranten aber noch vor Ort und skandierte erneut propalästinensische und volksverhetzende Parolen sowie Sprechchöre der Palästinenser-Terrororganisation Hamas.

Das zeigt auch ein Video auf der Plattform X. In dem Beitrag verdecken mehrere Demonstranten die Gesichter mit der sogenannten Kufiya, während sie „Hamas“-Rufe auf der mutmaßlich beendeten Demonstration skandieren. Außerdem posiert ein weiterer Demonstrant mutmaßlich mit einem Hitlergruß vor der laufenden Kamera.

Wie die Polizei später mitteilte, wurden 24 Menschen kurzzeitig festgenommen und 31 Strafermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es unter anderem um gefährliche Körperverletzung, tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie um besonders schweren Landfriedensbruch und Volksverhetzung. (Tsp, dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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