Jürgen Klopp wechselt zu Red Bull: Warum die Entscheidung des Erfolgstrainers nicht unbedingt überrascht

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Jürgen Klopp wechselt zu Red Bull: Warum die Entscheidung des Erfolgstrainers nicht unbedingt überrascht

In den vergangenen Jahren hat der ehemalige Trainer des FC Liverpool und Borussia Dortmund Kultstatus erreicht. Durch seinen Wechsel zu Red Bull beginnt dieser aber zu bröckeln.

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Fußballromantikern dürften die Herzen am Mittwochmorgen deutlich höhergeschlagen haben. Allerdings nicht aus Freude, sondern vielmehr vor lauter Empörung. Mehrere Medien berichteten übereinstimmend, dass Jürgen Klopp, die große Trainerlegende von Borussia Dortmund und dem FC Liverpool, ab Januar bei Red Bull anheuern wird. Kurz darauf folgte die offizielle Bestätigung seitens des österreichischen Konzerns.

Klopp soll dort im Januar als „Global Head of Soccer“ vorgestellt werden und verantwortlich sein für das internationale Netzwerk aller Red-Bull-Fußballclubs. Er fängt also nicht etwa als Trainer bei RB Leipzig, Salzburg oder einem der anderen Klubs von Red Bull an. Dennoch besteht die Aufgabe des beliebten Erfolgscoaches künftig auch darin, RB Leipzig in Sachen Spielphilosophie oder Scouting voranzubringen. Ausgerechnet bei dem Klub, der bei einigen Fans in der Bundesliga verhasst ist und nicht gerade als Traditionsverein gilt.

Die Entscheidung Klopps dürfte vor allem deutsche Fans schmerzen, bei denen sich der 57-Jährige in den vergangenen Jahren einen Kultstatus erarbeitet hat. Es ist eine Entscheidung, die insbesondere aus sportlicher Sicht Fragen nach dem Warum aufwirft. Klopp hatte sicherlich auch andere Angebote auf dem Tisch liegen und entschied sich letztlich doch für ein Unternehmen, das aufgrund seines Engagements im Fußball noch immer regelmäßig viel Kritik erntet.

Andererseits wird das Angebot von Red Bull sicherlich ein lukratives gewesen sein. Und Klopp ließ sich in der Vergangenheit eben kaum eine Möglichkeit entgehen, neben seinem Cheftrainerposten beim FC Liverpool noch mehr Geld dazuzuverdienen. Kein anderer deutscher Trainer kommt in Sachen Werbe-Partnerschaften an Klopp heran. Auf rund 26 Millionen Euro werden seine Werbeverträge geschätzt.

Und so stellt sich die Frage, ob Klopps Entscheidung tatsächlich so überraschend ist. Ein Blick in die Vergangenheit würde diese Frage verneinen. Sein neues Engagement scheint eine Entscheidung für das Geld zu sein und gegen die Fußballromantik. Und das dürfte auch für seinen Kultstatus in Deutschland und England Folgen haben.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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