Mein Lieblings-Jesus steht in Prenzlauer Berg

Christus vor der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg Foto: Oliver Ohmann

Von Oliver Ohmann

Ich besuche gern Kirchen. Man hat dort für einen Augenblick Ruhe, der Stadttrubel bleibt draußen. Ich setze mich in eine Bank, denke ein wenig nach (über Gott und die Welt) und schaue mich um.

Beim Blick zum Altar sieht man Jesus, jedenfalls meistens. In der Gedächtniskirche etwa, dort scheint er über dem Altar zu schweben. Manchmal ist Christus aus Holz geschnitzt oder einfach gemalt. Unzählige Bildnisse habe ich gesehen, in vielen Kirchen, vielen Ländern.

Um meinen Lieblings-Jesus zu treffen, muss ich aber gar nicht weit reisen. Nur mit der U-Bahn bis zur Schönhauser Allee, dann einbiegen in die Stargarder.

Jesus steht seit 1993 am Platz und segnet im Häusermeer Foto: Oliver Ohmann

Dort steht Jesus vor der Gethsemanekirche. So als sei er gerade aus der Kirche getreten, mitten ins Häusermeer, um die gestressten Passanten in sein Gotteshaus zu bitten. Oder seinen Garten, denn Gethsemane war der Name des Olivenhains, in dem Jesus die letzte Nacht vor der Kreuzigung verbrachte. Wo er betete, verraten und verhaftet wurde.

Seitenverkehrt ist die goldrichtige Ehrung

Die segnende Christusfigur aus Marmor steht erst seit 1993 an seinem Ort, sie stammt ursprünglich aus der Versöhnungskirche, die dem Mauerbau zum Opfer fiel. Der Bildhauer ist nicht berühmt, hieß Abele und sein Jesus ist sicher kein Meisterwerk – oder eben doch.  

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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