Nach zahlreichen technischen Pannen: Nasa-Astronauten mit „Starliner“ an ISS angedockt

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Update Nach zahlreichen technischen Pannen: Nasa-Astronauten mit „Starliner“ an ISS angedockt

Auf dem Weg zur Raumstation waren zwei neue Helium-Lecks aufgetreten. Der „Starliner“ transportierte ein dringend benötigtes Ersatzteil.

Der mit zwei Nasa-Astronauten besetzte „Starliner“ hat an der Internationalen Raumstation ISS angedockt – auf dem Weg dahin aber noch einmal mit zahlreichen technischen Problemen gekämpft. Das krisengeplagte Raumschiff konnte am Donnerstag nach Problemen mit den Triebwerken erst im zweiten Anlauf an die ISS andocken, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Die mit dem „Starliner“ geflogenen Nasa-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams sollen rund eine Woche an Bord der ISS bleiben.

Zuvor waren an dem Raumschiff bereits zwei neue Helium-Lecks aufgetreten. Bereits vor dem Start war ein Helium-Leck entdeckt worden, das aber nach Einschätzung der Nasa keine Gefahr für den Flug dargestellt hatte. Alle drei Lecks würden nun beobachtet, Ventile seien geschlossen worden und das Raumschiff sei weiter stabil, hieß es von der Nasa.

Die 58-jährige Williams und der 61-jährige Wilmore waren zuvor jeweils schon zweimal im All. Für die Ankunft des Starliner war an der ISS extra der derzeit dort angedockte Crew Dragon an eine andere Andockstation umgezogen.

Bereits vor dem Start war ein Helium-Leck entdeckt worden, das aber nach Einschätzung der Nasa keine Gefahr für den Flug dargestellt hatte. Alle drei Lecks würden nun beobachtet, Ventile seien geschlossen worden und das Raumschiff sei weiter stabil, hieß es.

Der „Starliner“ – ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum „Crew Dragon“ nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet – war am Mittwoch nach jahrelangen Verzögerungen erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen.

Die Nasa-Astronauten Butch Wilmore (links) und Suni Williams sind mit der Boeing Starliner-Kapsel zur internationalen Raumstation abgehoben.

© dpa/Chris O’meara

Der Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden. Bereits zweimal waren Startversuche nur wenige Minuten vor dem geplanten Abheben abgebrochen worden, zuletzt am Samstag. Dieser Abbruch hing nach Angaben der Nasa wahrscheinlich mit einem Fehler in einem Computersystem am Boden zusammen.

Der Starliner soll auch ein dringend benötigtes Ersatzteil zur ISS bringen: eine spezielle Pumpe, die auf der ISS dabei hilft, den Urin der Astronautinnen und Astronauten in Trinkwasser umzuwandeln. Das bisherige Exemplar war kaputtgegangen, wie es von der Nasa hieß.

Im Mai 2022 hatte der vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaute „Starliner“ erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht – ein wichtiger Test für das Raumschiff.

Künftig soll es als Alternative zur „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren. Wegen einer Reihe von Problemen liegt das Projekt allerdings weit hinter dem Zeitplan, während der „Crew Dragon“ schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zur ISS bringt. (dpa, mica)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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