Vor dem Laver Cup in Berlin: Starpower auch ohne Taylor Swift

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Vor dem Laver Cup in Berlin: Starpower auch ohne Taylor Swift

Der Teamwettbewerb im Tennis zwischen Europa und dem Rest der Welt geht in die siebte Auflage. In Berlin sind viele Topspieler am Start, doch es gab auch prominente Absagen.

Von Jörg Leopold

Steve Zacks wollte einfach nur die Stars anpreisen, die in dieser Woche beim Laver Cup in Berlin dabei sein werden. „Wir haben Taylor … Swift“, sagte der CEO – und hatte sofort die Lacher auf seiner Seite. Nein, die US-Popgröße wird in der Uber Arena nicht auftreten, gemeint war Tennisspieler Taylor Fritz, der Finalist der US Open von vor knapp zwei Wochen.

Sicherlich hätte Zacks nichts gegen einen Auftritt von Taylor Swift einzuwenden, zumal ihm in Berlin die Starpower mittlerweile ein wenig abgeht. Vor einer Woche hat Rafael Nadal seine Teilnahme am Tennis-Mannschaftswettbewerb abgesagt. Das von vielen erhoffte emotionale Karriereende beim Laver Cup, so wie es Roger Federer 2022 in London gefeiert hatte, bleibt damit aus.

Auch der zweifache Grand-Slam-Champion Jannik Sinner fehlt im Aufgebot von Team Europa, genau wie Olympiasieger Novak Djokovic. Trotzdem ist immer noch reichlich Weltklasse von Freitag bis Sonntag in Berlin am Start, sechs Spieler aus den Top Ten werden aufschlagen. Ein solches Feld kann in Deutschland kein anderes Männer-Tennisevent vorweisen. Dazu kommen die Legenden Björn Borg und John McEnroe als Kapitäne von Team Europa und Team Welt.

Der Laver Cup versucht seit seiner ersten Austragung 2017 in Prag den Spagat zwischen Showevent und ernsthaftem sportlichen Wettbewerb. Inzwischen hat sich die von Roger Federer initiierte Veranstaltung etabliert, auch wenn der als Vorbild fungierende Ryder Cup im Golf mehr Prestige besitzt – allein schon wegen seiner langen Tradition.

Für die Kapitäne Borg und McEnroe ist es der letzte Laver Cup

„Der Laver Cup hat sich so ziemlich genau zu dem entwickelt, was wir uns davon versprochen haben“, erzählte John McEnroe am Dienstag kurz nach seiner Ankunft in Berlin im gemeinsamen Interview mit Björn Borg. Der Schwede meinte sogar: „Das ist die wichtigste Woche in jedem Jahr für mich. Allein schon, weil ich meinen guten Freund John sehe, was mich immer sehr glücklich macht.“

Die beiden Tennislegenden sind seit der Premiere immer als Kapitäne im Einsatz gewesen, der siebte Laver Cup wird nun ihr letzter werden. Sie übergeben an Yannick Noah (Europa) und Andre Agassi (Welt).

Das europäische Team hatte die ersten vier Austragungen für sich entschieden, zuletzt aber gewann zweimal die Welt-Auswahl. Rein von der Form her hat John McEnroe die momentan wohl stärksten Spieler in seinem Aufgebot. Neben Taylor Fritz sind da auch noch die beiden anderen US-Amerikaner Frances Tiafoe und Ben Shelton.

Doch schon am Montag meinte Bruder und Vizekapitän Patrick McEnroe mit Blick auf den Gegner aus Europa: „Die sind wirklich herausragend aufgestellt.“ Mit Carlos Alcaraz gibt der amtierende French Open- und Wimbledonsieger sein Debüt im Laver Cup. Dazu kommt Alexander Zverev, der in Berlin ein Heimspiel hat und die beste Bilanz aller Spieler in diesem Wettbewerb vorweisen kann. Noch nie hat Europa mit ihm auf dem Platz verloren.

Auf die Absage von Rafael Nadal reagierte Björn Borg mit der Nachnominierung des Bulgaren Grigor Dimitrow, die Nummer zehn der Welt dürfte sogar ein sportliches Upgrade im Vergleich zum alternden spanischen Tennishelden sein. Borg glaubt: „Wir haben eine gute Chance, zu gewinnen. Europa ist wieder dran. Und wie speziell wäre so ein Sieg hier in Berlin.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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