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Ernst-Volker Staub auf Schiff vermutet: Festnahme in Berlin – doch der Ex-RAF-Terrorist war es nicht

Ernst-Volker Staub auf Schiff vermutet: Festnahme in Berlin – doch der Ex-RAF-Terrorist war es nicht

© imago images/Stefan Zeitz

Ernst-Volker Staub auf Schiff vermutet: Festnahme in Berlin – doch der Ex-RAF-Terrorist war es nicht

Am Donnerstagabend kommt es zu einem massiven Polizeieinsatz in Berlin: Fahrgäste vermuten Ex-RAF-Terrorist Staub auf einem Passagierschiff. Kurze Zeit später ist klar, dass es ein Fehlalarm war.

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Die Berliner Polizei hat am Donnerstagabend einen Mann festgenommen, der für den früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub gehalten wurde. Beamte haben den Mann nach Tagesspiegel-Informationen auf dem Fahrgastschiff „Wappen von Berlin“ an einem Anleger am Treptower Park festgesetzt.

Die Polizisten glaubten schon an einen neuen, spektakulären Fahndungserfolg. Von dem seit Jahrzehnten untergetauchten Ex-RAF-Trio war bislang nur Daniela Klette im Februar festgenommen worden.

Nach einem Hinweis von Fahrgästen waren mehreren Einsatzwagen ausgerückt. Mindestens drei Teams nahmen den verdächtigten Mann gegen 18.15 Uhr auf dem Schiff fest und nahmen ihn zur Identitätsfeststellung mit aufs Revier. Dort wurde er per „Fast-ID“-Verfahren – ein digitales System für Fingerabdrücke – identifiziert. Auch die Daten vom Personalausweis stimmten: Der Mann war nicht der gesuchte Terrorist Staub. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte am Abend den Vorgang.

Nach dem 70-Jährigen wird seit 2015 gefahndet. Ende Februar war Daniela Klette in ihrer Kreuzberger Wohnung festgenommen worden, seither sitzt sie in Untersuchungshaft. Kurz nach Klettes Festnahme waren die Fahnder auch dem dritten Ex-RAF-Mitglied aus dem Verbund, Burkhard Garweg, dicht auf den Fersen.

Ernst-Volker Staub auf Schiff vermutet: Festnahme in Berlin – doch der Ex-RAF-Terrorist war es nicht

© dpa/Julian Stratenschulte

Er hatte zuletzt in einem Bauwagen auf einem linksalternativen Areal in Friedrichshain gelebt. Doch trotz massiver Suchmaßnahmen der niedersächsischen Polizei entwischte Garweg. Die Ermittler nehmen an, dass sich auch Staub zeitweise in Klettes Wohnung aufgehalten hat.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes und Raub

Staub, Garweg und Klette sollen von 1999 bis 2016 – mit Maschinenpistole und Sturmgewehr bewaffnet – Raubüberfälle auf Geldtransporter und Supermärkte, vor allem in Niedersachsen, begangen haben. Mit der Beute, insgesamt 2,7 Millionen Euro, soll das Trio sein Leben im Untergrund finanziert haben.

Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes in mehreren Fällen.

Vor mehr als drei Jahrzehnten gehörten sie der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. Zu den Aktionen der Gruppe gehört ein gescheiterter Sprengstoffanschlag auf eine Bank im hessischen Eschborn, Schüsse auf die US-Botschaft in Bonn im Jahr 1991, und einen Sprengstoffanschlag auf den Neubau der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt im Jahr 1993.

Es gibt auch Hinweise, dass sie 1993 in Bad-Kleinen in Mecklenburg-Vorpommern waenr, als die Polizei bei einer missglückten Anti-Terror-Aktion das RAF-Mitglied Wolfgang Grams erschoss. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, für aufgelöst.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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