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Schwarzarbeit am Bau: Bauunternehmer gesteht vor Berliner Landgericht Millionenbetrug

Schwarzarbeit am Bau: Bauunternehmer gesteht vor Berliner Landgericht Millionenbetrug

© Andreas Klaer

Schwarzarbeit am Bau: Bauunternehmer gesteht vor Berliner Landgericht Millionenbetrug

Ein 47-jähriger Unternehmer soll durch illegale Beschäftigung einen Schaden von rund 15 Millionen Euro verursacht haben. Der Strafprozess begann mit einem Geständnis.

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Der Aufstieg von einem armen Jungen zu einem Bauunternehmer schien gelungen. Munir M. bekam millionenschwere Aufträge. Doch der Chef einer Firma mit Sitz in Berlin-Mitte hatte mit Schwarzarbeit kalkuliert. Weil er Sozialabgaben nicht abgeführt und Steuern hinterzogen haben soll, steht der 47-Jährige seit Montag vor dem Berliner Landgericht. Der Staatsanwalt strebt eine mehrjährige Haftstrafe und die Einziehung von Taterlösen in Höhe von rund 15 Millionen Euro an.

Munir M. hatte ein Geständnis in der Tasche. Seite für Seite verlas er – nicht ohne kritischen Blick auf die Baubranche. Er habe sich „auf Schwarzarbeit eingelassen“, sich „daran gewöhnt“, gab er zu. Ihm sei bewusst gewesen, dass solch ein Geschäftsgebaren strafbar ist. Doch nicht aus persönlicher Gier habe er gehandelt. „Maßgeblicher Antrieb war für mich, meine Firma weiterzuentwickeln.“ Ob man ohne Schwarzarbeit heute noch bauen könne, wisse er nicht – „ich lernte nie etwas anderes kennen“. 

Schwarzarbeit gehörte für ihn von Anfang an dazu

Er war 17 Jahre alt, als er 1995 von Serbien nach Deutschland kam. Ohne Geld und Bleibe sei er gewesen – „ich schlug mich mit Hilfsarbeiten auf dem Bau durch, lebte von der Hand in den Mund“. Er sei damals schwarz beschäftigt worden, habe nur ein Taschengeld bekommen, aber „Schwarzarbeit von der Pike auf gelernt“.

M. erreichte später im Fernstudium den Abschluss als Bauingenieur. Vor rund zehn Jahren gründete er eine GmbH, war vor allem im Rohbau tätig – Sozialwohnungen, Hochhäuser, eine Schule, ein Seniorenheim. Laut Anklage aber waren Arbeitnehmer „nicht, nicht richtig oder nicht in vollem Umfang bei den Sozialversicherungsträgern angemeldet“. Löhne seien zum Teil schwarz gezahlt worden. Der Prozess geht Donnerstag weiter.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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