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Österreich schlägt sich selbst : Knappe 0:1-Niederlage gegen Frankreich

Österreich schlägt sich selbst : Knappe 0:1-Niederlage gegen Frankreich

© IMAGO/Propaganda Photo/IMAGO/David Rawcliffe

Österreich schlägt sich selbst : Knappe 0:1-Niederlage gegen Frankreich

Ein Eigentor von Innenverteidiger Wöber bringt Österreich auf die Verliererstraße. Die Franzosen hatten sich vor dem Spiel selbst unter Druck gesetzt. Und sie haben geliefert.

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In Deutschland ist es inzwischen so etwas wie nationaler Konsens, dass das schlechte Abschneiden der Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar vor anderthalb Jahren in erster Linie auf die Politisierung des Turniers zurückzuführen ist. Hätte man sich doch nur auf das Wesentliche konzentriert… . So simpel aber liegen die Dinge offenbar nicht. Das hat die französische Nationalmannschaft am Montagabend bei ihrem ersten EM-Spiel gezeigt.

In den Tagen vor dem Auftakt gegen Österreich hatten sich mehrere Nationalspieler, darunter zuletzt auch Kapitän Kylian Mbappé, besorgt über den Rechtsruck in Frankreich geäußert und offensiv Stellung bezogen gegen den rechtspopulistischen Rassemblement National. Der sportlichen Performance der Équipe tricolore hat es nicht geschadet. Das Team setzte sich in Düsseldorf mit 1:0 (1:0) gegen die Österreicher durch.

„Es war ein harter Kampf“, sagte Didier Deschamps, der Trainer der siegreichen Franzosen. Ein Kampf, der ein prominentes Opfer forderte. Kurz vor Schluss musste Mbappé ausgewechselt werden. Er hatte sich bei einem Zusammenprall an der Nase verletzt. So, wie es aussah, handelte es sich um eine schwerwiegende Blessur.

Österreichts Trainer Ralf Rangnick hatte vor dem Turnier gesagt: Wenn seine Mannschaft bei der Europameisterschaft erfolgreich sein wolle, dann müssten die Spiele nach ihren Spielregeln laufen. Doch das tat die Partie gegen den Vizeweltmeister nicht. Die Franzosen ließen zu Beginn den Ball geschickt laufen und befreiten sich damit immer wieder aus dem Pressing der Österreicher.

Wenn es schnell ging und vor allem Mbappé ins Rollen kam, hechelten die Österreicher nur hinterher. So gleich zu Beginn, als der künftige Profi von Real Madrid knapp an Patrick Pentz scheiterte. Österreichs Torhüter lenkte Mbappés Schuss gerade noch ans Außennetz.

7Spiele war Österreich ungeschlagen. Die Serie endete gegen Frankreich

Der Außenseiter fand in der ersten halben Stunde offensiv so gut wie gar nicht statt, hatte dann aber die größte Chance des Spiels. Der Dortmunder Marcel Sabitzer, einer von acht Bundesligaprofis im Team Austria, legte den Ball im Strafraum gekonnt auf Christoph Baumgartner ab. Doch der Leipziger scheiterte aus kurzer Distanz an Mike Maignan im französischen Tor. Trotzdem entschied der Schiedsrichter auf Abstoß für Frankreich statt auf Ecke für Österreich.

Unmittelbar danach erwies sich Baumgartners Teamollege Maximilian Wöber deutlich abgezockter vor dem Tor. Er lenkte einen Flankenball mit dem Kopf ins lange Eck. Der Torhüter konnte nur machtlos hinterherschauen. Ein eiskalter Abschluss, nur dummerweise ins eigene Tor. Nach Mbappés Flanke hatte Wöber, Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach, vor Antoine Griezmann klären wollen und dabei seinen eigenen Torhüter zum 1:0 für Frankreich überwunden.

Das war eine megaunglückliche Aktion. Den Kopf abschrauben kann er nicht.

Ralf Rangnick über das Eigentor von Maximilian Wöber

„Kein Mensch macht ihm einen Vorwurf. Vor allem sollte er selbst sich keinen Vorwurf machen“, sagte Rangnick. „Das war eine megaunglückliche Aktion. Den Kopf abschrauben kann er nicht.“

Nach der Pause intensivierten die Österreicher ihre Offensivbemühungen. Sie setzten sich verstärkt in der gegnerischen Hälfte fest, eröffneten den Franzosen dadurch aber auch mehr Raum für ihre gefürchteten Konter, vor allem über Mbappé. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte ließ er Wöber stehen, lief allein auf Pentz zu – und schlenzte den Ball unbedrängt am Tor vorbei.

Weil die Franzosen auch danach arg verschwenderisch mit ihren Chancen umgingen, blieb es zumindest spannend bis zum Schluss. Doch den Österreichern mangelte es in der Offensive sowohl an Wucht als auch an Raffinesse, um Frankreich ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. „Was uns gefehlt hat, war die Durchschlagskraft“, sagte Christoph Baumgartner. „Wir hatten nicht die zwingenden Chancen.“

Siebenmal nacheinander hatten Rangnick und sein Team nicht verloren. Am Montagabend in Düsseldorf endete diese Serie. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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