online casino in India - pin up offers gambling and betting services.

Nachrichten, Lokalnachrichten und Meldungen aus Berlin und Brandenburg, Polizeimeldungen und offizielle Pressemeldungen der Landespressestelle des Landes Berlin.

Abrakadabra im Gesetz: Warum Juristensprache so kompliziert klingt

Abrakadabra im Gesetz: Warum Juristensprache so kompliziert klingt

© dpa/Daniel Vogl

Abrakadabra im Gesetz: Warum Juristensprache so kompliziert klingt

Juristische Dokumente sind für Laien schwer zu verstehen. Was dahintersteckt, lässt sich einer Studie zufolge mit Zaubersprüchen vergleichen.

Gesetzestexte sind komplex und wohl für die meisten Menschen kaum zu verstehen. „Selbst Anwälte empfinden Juristensprache als sperrig und kompliziert“, sagte Edward Gibson vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA.

Ein Forschungsteam um Gibson hat untersucht, woher der Hang zu verschachteltem Kauderwelsch kommen könnte, und sieht Parallelen zu Zaubersprüchen: So wie diese Reime archaische Begriffe beinhalteten, um Macht zu signalisieren, vermittle die Sprache der Juristen ein Gefühl von Autorität.

Für ihre Untersuchung ließen die Wissenschaftler mehr als 200 Nicht-Juristen aus den USA offizielle Gesetze zum Verbot von Taten wie Trunkenheit am Steuer, Einbruch, Brandstiftung und Drogenhandel schreiben. In einem zweiten Ansatz wurden die Teilnehmenden gebeten, Beschreibungen von Gesetzen gegen diese Vergehen zu schreiben.

Laien nutzen den gleichen Stil

Wie das Team jetzt im Fachmagazin „PNAS“ berichtet, versuchten sich die Nicht-Juristen an typischer Juristensprache. „Die Menschen scheinen zu verstehen, dass es eine implizite Regel gibt, die besagt, dass Gesetze so klingen sollten, und sie schreiben sie auf diese Weise“, sagte Gibson.

Für Juristensprache typische Einbettungen in Sätze habe es aber selbst dann nicht vermehrt gegeben, wenn die Teilnehmenden im Nachhinein gebeten wurden, noch Dinge in ihren Text einzufügen. „Wir denken, dass die Einbettung in der Mitte vielleicht auf die gleiche Weise Juristensprache signalisiert wie Reime“, erklärte Gibson.

Schon in einer vorangegangenen Analyse juristischer Verträge hatte ein Team um Gibson gezeigt, dass in juristischen Dokumenten häufig lange Definitionen in die Mitte von Sätzen eingefügt werden, was das Verstehen des Textes erheblich erschweren könne. „Die Rechtssprache hat irgendwie diese Tendenz entwickelt, Strukturen in andere Strukturen einzubauen, und zwar auf eine Weise, die für menschliche Sprachen nicht typisch ist“, so Gibson. Dabei schätzten weder Laien noch Juristen die Verschachtelungen.

Ein Ziel der Forscher ist es, mit ihren Ergebnissen dazu beizutragen, Eigenheiten der Juristensprache zu identifizieren und Gesetzgeber zu motivieren, künftig verständlicher zu formulieren. Gesetze könnten in vereinfachtem Stil umgeschrieben werden, ohne dass der rechtliche Inhalt verloren gehe oder verzerrt werde, sind sie überzeugt.

Den typischen Einbettungen und Verschachtelungen möchte Gibson mit seinem Team nun auch historisch auf den Grund gehen: mit der Analyse älterer Gesetzestexte bis hin zum babylonischen Codex Hammurabi, einem der ältesten bekannten Gesetzeswerke, das auf etwa 1750 vor Christus datiert werde. „Ich würde vermuten, dass es sich um eine zufällige Eigenschaft der Art und Weise handelt, wie die Gesetze das erste Mal geschrieben wurden, aber das wissen wir noch nicht“, so Gibson. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:falseisSubscriber:falseisPaid:showPaywallPiano:false

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.