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AfD-Mann organisiert Vernetzungstreffen : Geheimer Ort für extrem rechte „Buchmesse“ nahe Berlin durchgesickert

AfD-Mann organisiert Vernetzungstreffen : Geheimer Ort für extrem rechte „Buchmesse“ nahe Berlin durchgesickert

© IMAGO/Arnulf Hettrich

AfD-Mann organisiert Vernetzungstreffen : Geheimer Ort für extrem rechte „Buchmesse“ nahe Berlin durchgesickert

An diesem Wochenende wollen sich führende Akteure der Neuen Rechten in der Region treffen. Die Veranstaltung wird von einem AfD-Politiker organisiert. Bislang galt der Ort als geheim – doch nun gibt es Hinweise.

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Wer sich für die Ausschweifungen rechter und rechtsextremer Männer interessiert, dürfte das Wochenende des 11. und 12. Mai in der Hauptstadt mit Spannung erwarten: Der AfD-Abgeordnete Thorsten Weiß organisiert eine sogenannte „Alternative Buchmesse“ in Berlin. Erwartet wird laut Ankündigungen das „Who’s who“ der Neuen Rechten, dazu kommen Politiker der Alternative. Der Ort des Vernetzungstreffen soll angemeldeten Gästen erst am Vorabend mitgeteilt werde, heißt es auf der Homepage der Veranstaltung.

Inzwischen gibt es Hinweise in einer Telegram-Gruppe und auf der linken Plattform Indymedia. Demnach wird das Restaurant „Mittelpunkt der Erde“ an der Mahlsdorfer Straße in Hoppegarten zum temporären Buchclub.

Das Restaurant ist für die AfD kein neuer Veranstaltungsort: Im Oktober 2022 fand dort zum Beispiel ein Treffen „mit mehr als 100 Parteifreunden“ statt. Als Redner wurde Björn Höcke präsentiert. Lindemann und Auricht waren dabei, ebenso die Abgeordneten Hugh Bronson, Harald Laatsch und zahlreiche Vertreter der brandenburgischen AfD.

„Eine ideale Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung“, beschreibt Gastgebergeber Thorsten Weiß seine „Buchmesse“, über die zuerst die „taz“ berichtete. Weiß ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus und galt bis zur offiziellen Auflösung des rechtsextremen „Flügels“ als dessen Obmann in der Hauptstadt.

Mit der Veranstaltung will Weiß der angeblich „öffentlichen und nachhaltigen Beschädigung der Alternative für Deutschland“ etwas entgegensetzen. Denn darauf würden „die vermeintlichen Enthüllungen der verschiedenen staatlich gepäppelten Presseorgane“ abzielen, schreibt der AfD-Mann in seiner Einladung.

Die Gäste: männlich und rechtsextrem

Eingeladen zu dem Treffen sind ausschließlich männliche Referenten und Diskutanten. Angekündigt werden unter anderem der neurechte Vordenker Götz Kubitschek, Gründer des rechtsextremen „Instituts für Staatspolitik“, sowie verschiedene Akteure, die der „Identitären Bewegung“ nahestehen, darunter der rechte Publizist Benedikt Kaiser.

Komplettiert wird das Programm von extrem rechten AfD-Politikern wie dem Brandenburger Fraktionsvorsitzenden Christoph Berndt und dem Berliner Abgeordneten und Russland-Freund Gunnar Lindemann.

Tickets für einen „Messetag“ kosteten 15 Euro und waren lediglich über eine vorherige Anmeldung zu erhalten. Der Einlass an dem bisher unbekannten Ort ist nur mit einem Personalausweis möglich, heißt es in der Ankündigung. Alle 300 Karten für die Veranstaltungen seien innerhalb weniger Tage verkauft gewesen, sagte Veranstalter Weiß dem „rbb“. Weitere Interessierte konnten sich jedoch auf eine Warteliste setzen lassen.

Weiß nennt sein Netzwerk „Idearium“, bei der Gründungsveranstaltung 2022 in Hönow gab sich Thüringens AfD-Chef Björn Höcke die Ehre und landete mit dem Auftritt prompt im Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg.  Dem Netzwerk gehe es „um ideologischen Austausch und Selbstversicherung, um die Vernetzung mit dem politischen Vorfeld und anderen Strukturen der Neuen Rechten“, schreibt die Behörde in ihrem Bericht.

Die Berliner Grünen hatten scharfe Kritik an dem geplanten Vernetzungstreffen geäußert. „Die AfD ist das Zentrum des organisierten Rechtsextremismus in Berlin“, sagte der Sprecher für Strategien gegen Rechts der Grünen-Fraktion, Ario Mirzaie, der Deutschen Presse-Agentur.

„Wenige Monate nach der Geheimrunde in Potsdam plant die rechtsextreme Partei das nächste Vernetzungstreffen von Neonazis in Berlin. Sicherheitsbehörden müssen angesichts dieser rechten Umtriebe ganz genau hinschauen“, sagte Mirzaie weiter. Sie seien in der Pflicht, bei Volksverhetzung einzugreifen. „Die Öffentlichkeit muss informiert sein, wo diese rechtsextreme Versammlung stattfindet, um den demokratischen Protest dagegen organisieren zu können.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

3 Kommentare
  1. AnnaMeinung sagt

    An diesem Wochenende treffen sich führende Akteure der Neuen Rechten in der Region, organisiert von einem AfD-Politiker. Der Ort galt bisher als geheim, aber nun gibt es Hinweise. Wer sich für die Ausschweifungen rechter und rechtsextremer Männer interessiert, wird das Wochenende des 11. und 12. Mai in der Hauptstadt gespannt erwarten. Eine ideale Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung, wie Gastgeber Thorsten Weiß beschreibt.

  2. SabineMeier sagt

    Es ist erschreckend zu sehen, wie extremistische Ideologien in unserer Gesellschaft weiterhin Zuspruch finden. Es ist wichtig, dass solche Veranstaltungen genau beobachtet und konsequent bekämpft werden, um dem Rechtsextremismus keinen Raum zu geben.

  3. AnnaMeisterin sagt

    Werden solche Veranstaltungen von den Behörden überwacht? Ist es legal, dass politische Parteien solche Treffen organisieren?

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