AfD-Spitze wird neu gewählt: Weidel und Chrupalla wollen „gemeinsam weitermachen“

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AfD-Spitze wird neu gewählt: Weidel und Chrupalla wollen „gemeinsam weitermachen“

In wenigen Tagen stehen die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla beim Parteitag zur Wiederwahl. Trotz aller Skandale geben sich beide betont gelassen.

AfD-Chef Tino Chrupalla blickt gelassen auf den anstehenden Parteitag der AfD in Essen, zumindest nach eigener Aussage. Bei dem Treffen steht die Neubestimmung des AfD-Vorstandes an. Chrupalla bekräftigte am Dienstag, dass er gemeinsam mit Alice Weidel wieder als Führungsduo antreten wolle. „Wir beide haben entschieden, dass wir zusammen wieder antreten wollen und auch gemeinsam weitermachen“, sagte er vor einer Fraktionssitzung der AfD im Bundestag.

Er verwies auf eine Professionalisierung der Partei innerhalb der vergangenen zwei Jahre unter seiner und Weidels Führung. Er sehe der Debatte gelassen entgegen, sagte er mit Blick auf den Parteitag, wo sich die Delegierten theoretisch auch dafür entscheiden könnten, die AfD künftig von einer Einzelspitze führen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird dem Vernehmen nach aktuell aber als eher gering eingeschätzt. Weidel hatte früher bereits gesagt, sie freue sich, zusammen mit Chrupalla wieder anzutreten.

Auch sie gab sich am Dienstag betont unaufgeregt: „Ich sehe dem ganz gelassen entgegen. Ich glaube nicht, dass es so viel Aufregung geben wird“, antwortete sie auf die Frage, wie groß in der AfD der Unmut wegen des Falles Maximilian Krah auf dem Parteitag werden könnte. Der Spitzenkandidat zur Europawahl war im Wahlkampf wegen möglicher Russland- und China-Verbindungen und wegen umstrittener Aussagen zur nationalsozialistischen SS immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Das hatte den AfD-Europawahlkampf belastet.

Der „Welt“ sagte Weidel: „Tino Chrupalla und ich haben beide unterschiedliche Stärken, wir wollen als Doppelspitze weitermachen. Ich möchte nicht auf ihn an meiner Seite verzichten.“ Chrupalla sagte: „Mit Alice Weidel ist ein Vertrauensverhältnis entstanden, das ich in der Politik so noch nicht erlebt habe.“ Verschiedenheit könne auch verbinden. „Wir akzeptieren unsere Unterschiede und sind gerade deshalb als Duo erfolgreich.“

Das Europa-Wahlergebnis von 15,9 Prozent lag deutlich unter dem, was noch zum Jahresanfang möglich schien. Die Parteispitze wird für die Situation mitverantwortlich gemacht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Anhänger von Krah, die sich mehr Rückhalt der Chefs für den Kandidaten gewünscht hätten. Auf dem Parteitag dürfte es darüber Diskussionen geben. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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