Digitalradio DAB+: Deutschlandradio schaltet weitere UKW-Sender ab

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Digitalradio DAB+: Deutschlandradio schaltet weitere UKW-Sender ab

Unter anderem in Heilbronn, Jena und Bad Tölz sind die Programme des Deutschlandradios künftig nicht mehr mit UKW-Geräten zu empfangen.

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Das Deutschlandradio mit seinen Wellen Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur wird in Kürze in einigen weiteren Gebieten der Bundesrepublik nicht mehr mit UKW-Radios zu empfangen sein. Wie der Sender am Freitag mitgeteilt hat, werden diese Programme an neun Standorten in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Thüringen dann mehrheitlich nur noch digital ausgestrahlt.

Das Deutschlandradio gehört zu den Pionieren des Digitalradios DAB+. Die digitale Empfangstechnik bietet besonders für bundesweit ausgestrahlte Programme Vorteile. Bei längeren Autofahrten geht zum Beispiel das Signal nicht verloren. Neben besserer Klangqualität und digitalen Zusatzdiensten werden zudem niedrigere Kosten für die Sendeanlangen von den Befürwortern von DAB+ ins Feld geführt.

Das Deutschlandradio überträgt über das Digitalradio neben dem Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur auch Deutschlandfunk Nova und den Sonderkanal Dokumente und Debatten.

Bessere Klangqualität und Vorteile für bundesweite Sender

Wegen der fortschreitenden Verfügbarkeit des Digitalradios hat das Deutschlandradio bereits 2018 damit begonnen, sich von der UKW-Ausstrahlung sukzessive zu verabschieden. Den Anfang machten vor sechs Jahren Mittenwald in Bayern und Helgoland, 2019 folgten Amberg, Kempten und Füssen. Seither ist die Zahl der UKW-Abschaltungen deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr stieg das Deutschlandradio in zehn Regionen komplett auf DAB+ um. Am 30. Juni dieses Jahres werden einige weitere kleinere UKW-Sender mit geringer Reichweite abgeschaltet.

An den Standorten Heilbronn, Schwäbisch Hall, Jena, Neukloster und Bad Tölz ist der Deutschlandfunk dann nur noch über DAB+ zu empfangen. Im bayerischen Pfronten endet die UKW-Ausstrahlung des Deutschlandfunks im September. Für Deutschlandfunk Kultur gilt das ab Ende Juni für Bad Tölz, Fulda, Heilbronn, Jena und Nordhorn.

Nach Angaben des Deutschlandradios ist die Zahl der Sendestandorte von DAB+ von 27 im Jahr 2011 auf inzwischen fast 150 Sender ausgebaut worden. Das bundesweite Netz versorge aktuell gut 98 Prozent der Fläche in Deutschland mit mobilem Empfang, so das Deutschlandradio, deren drei Hauptprogramme via DAB+ auf der bundeseinheitlichen Frequenz 5C übertragen werden.

Ein offizielles Abschaltdatum für UKW gibt es nicht. Lange Zeit hatten die Befürworter der digitalen Verbreitungstechnik auf ein Ende der UKW-Übertragung im Jahr 2025 hingearbeitet, konnten sich damit aber nicht durchsetzen.

Die Beitragskommission KEF will die Kosten für die analoge Radioübertragung nur noch bis Ende 2032 anerkennen. Die neun Landesrundfunkanstalten der ARD bieten aktuell 64 Radioprogramme an. Der Hessische Rundfunk hat gerade erst ankündigt, die Zahl seiner selbst produzierten Radioprogramme bis dahin von sechs auf drei zu halbieren.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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