Eurovision Song Contest: Wie stehen die Chancen für den deutschen ESC-Sänger Isaak?

© dpa/Jens Büttner

Eurovision Song Contest: Wie stehen die Chancen für den deutschen ESC-Sänger Isaak?

Früher machte er Straßenmusik, später gewann er eine Talentshow. Jetzt startet Isaak für Deutschland mit „Always On The Run“ beim ESC in Malmö. Der Song ist gut gemacht, aber das reicht nicht.

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Wird er den letzten Platz vermeiden können? Das ist die wohl meistgestellte Frage, wenn es um den deutschen ESC-Sänger Isaak geht. Eingebrockt haben ihm das seine Vorgänger aus den vergangenen beiden Jahren, die bei den Eurovision Song-Contests in Turin und Liverpool ganz hinten landeten.

Verdient hätte der 1995 in Minden geborene Isaak Guderian, der nur unter seinem Vornamen auftritt, die Schlusslicht-Position nicht. „Always On The Run“ ist ein geschickt produzierter Popsong mit einem eingängigen Na-Na-Na-Hey-Refrain, der seine melancholische Grundstimmung im Schlussviertel in eine kraftvolle Hymnenhaftigkeit überführt.

Allerdings geht es beim Eurovision Song Contest nie einfach nur um die Songs. Sehr wichtig ist auch die Performance und hier scheint Isaak ein eher reduziertes Konzept zu verfolgen. Bei den ersten Proben in Malmö saß er zu Beginn des Liedes ganz in Schwarz gekleidet auf einem Sessel, neben sich eine brennende Tonne, später schießen um ihn herum Flammen empor, in Richtung Finale leuchten weiße Punktstrahler den Bühnenraum aus.

Das ist eher ESC-Schmalspurware. Isaak tanzt auch nicht, geht nur von hinten aus dem brennenden Zimmer nach vorne und gestikuliert mit seiner freien Hand ein wenig herum. Bei ihm geht es eindeutig nur um die Stimme – und die überzeugt.

Seine Mutter ist Isländerin – er hofft auf zwölf Punkte

Begonnen hat Isaak bereits als Teenager mit Straßenmusik. Als er 18 war, ging er von der Schule ab, spielte auf kleinen Veranstaltungen und Festen. 2011 nahm er an der Castingshow „X Faktor“ teil, zehn Jahre später gewann er die digitale Talentshow „Show your Talent“. Beim deutschen ESC-Vorentscheid setzte sich der 28-Jährige gegen die favorisierten Ryk und Max Mutzke durch.

Bisher gibt er sich in Interviews äußerst locker, will nichts von Druck wissen und sagte kürzlich zum SZ-Magazin: „Da sehen mich 250 Millionen Menschen, ich habe nichts zu verlieren“. Seit den vielen schlechten Platzierungen der Deutschen – auch drei vorletzte Plätze waren es seit 2017 – erwartet ohnehin kaum jemand, dass der Ostwestfale plötzlich im vorderen Teil des Feldes auftaucht.

Die weltpolitische Lage dürfte sich bei eher negativ auf Isaaks Abschneiden bei den Publikumswertungen auswirken. Es ist zu erwarten, dass der zweifache Familienvater als Repräsentant der deutschen Israel-Solidarität gesehen wird – international neigt die Popszene derzeit stärker zu Pro-Palästina-Positionen.

Berechtigte Hoffnungen darf sich Isaak auf Punkte aus Island machen. Weil seine Mutter von dort kommt, sagt er: „Ich wünsche mir zwölf Punkte von Island“. Beim Halbfinale am Dienstagabend wird Isaak passenderweise nach der isländischen Kandidatin Hera Björk auftreten.

Sie muss sich noch für das Finale qualifizieren, Isaak nicht, denn Deutschland zählt zu den Big Five, die als größte Geldgeber des Wettbewerbs gesetzt sind.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Comments (4)
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  • LenaKraft

    Ich glaube, Isaak hat definitiv das Potenzial, nicht den letzten Platz zu belegen. Sein Song mag gut gemacht sein, aber es braucht mehr als das, um beim ESC zu punkten. Vielleicht muss er noch an seiner Bühnenpräsenz arbeiten, um die Zuschauer zu beeindrucken.

  • Johanna Müller

    Wird Isaak den letzten Platz vermeiden können? Kann er mit seinem reduzierten Konzept überzeugen?

    • Juliane Schuster

      Isaak wird den letzten Platz nicht erreichen. Sein Song ist zwar gut gemacht, aber die Performance wirkt zu reduziert. Hoffentlich kann er noch etwas mehr überzeugen und sich nach vorne bringen.

  • Maria123

    Isaak hat zwar einen guten Song, aber ohne eine mitreißende Performance wird er es schwer haben, sich von hinten im Wettbewerb abzuheben. Die Konkurrenz ist stark und das visuelle Element spielt beim ESC eine entscheidende Rolle. Hoffen wir, dass Isaak noch etwas am Auftritt feilt, um die Chancen auf einen besseren Platz zu erhöhen.