Folgen des Klimawandels: Süßwasser-Vorräte so niedrig wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr

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Folgen des Klimawandels: Süßwasser-Vorräte so niedrig wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr

Die Weltwetterorganisation berichtet von weltweit niedrigen Pegelständen der Flüsse. Die Vorräte seien so niedrig wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Die Ursachen dafür seien der Klimawandel und das Wetterphänomen El Niño.

Die Flüsse weltweit haben nach einem UN-Bericht 2023 insgesamt so wenig Wasser geführt wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. In jedem der vergangenen fünf Jahre seien die Pegelstände zusammengenommen deutlich unter dem langjährigen Mittel gewesen, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf.

Ursache sei der Klimawandel, so die WMO, verschärft durch das alle paar Jahre natürlich auftretende Wetterphänomen El Niño, das weltweit die Niederschläge beeinflusst. 2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Industrialisierung und Gletscher verloren so viel Eis wie nie zuvor in mindestens 50 Jahren.

Nicht alle Flüsse waren gleichermaßen betroffen. Im Gebiet des Mississippi in den USA, des Amazons in Südamerika sowie der Flüsse Ganges, Brahmaputra und Mekong in Asien gab es weniger Wasser als im langfristigen Mittel, in Ostafrika, im Norden Neuseelands, auf den Philippinen und in Nordeuropa mehr, so die WMO.

Wasserstand ähnlich wie Kanarienvögel ein Frühwarnsystem

„Wasser ist der Kanarienvogel in der Kohlegrube des Klimawandels“, sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. „Wir erhalten Notsignale in Form von immer extremeren Regenfällen, Überschwemmungen und Dürren, die Leben, Ökosysteme und Volkswirtschaften schwer belasten.“ Früher wurden in Bergwerke Kanarienvögel mitgenommen, weil sie bei einer erhöhten Konzentration von potenziell tödlichem Kohlenmonoxid früher ohnmächtig werden als Menschen und deshalb als Frühwarnsystem fungierten.

3,6 Milliarden Menschen haben nach UN-Angaben mindestens einen Monat im Jahr nicht genug Wasser – das sind mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung. Die Zahl dürfte nach Modellrechnungen bis 2050 auf fünf Milliarden steigen.

Der Bericht dokumentiert unter anderem Wasserstände in Seen und Flüssen, Feuchtigkeit in Böden sowie Messungen von Gletschern und Schnee. Allerdings konnten viele Länder kaum Daten beisteuern, bei einem Parameter waren es nur gut 30 Länder. In so einem Fall ergänzt die WMO mithilfe von Modellrechnungen. Es müssten dringend mehr Daten erhoben werden, so die WMO. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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