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Die Nobelpreise kommen: 54 Jahre, männlich, Wissenschaftspionier?

Die Nobelpreise kommen: 54 Jahre, männlich, Wissenschaftspionier?

© Getty Images/Pascal Le Segretain

Die Nobelpreise kommen: 54 Jahre, männlich, Wissenschaftspionier?

Noch weiß keiner der angehenden Preisträger von den Nobel-Ehren. Hier erfahren Sie, ob Sie in der kommenden Woche ein Telefon in Reichweite halten sollten, vor allem nachts.

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In den USA klingelt es meist mitten in der Nacht. Wenn die zuständigen Nobelkomitees beschlossen haben, wessen wissenschaftliche Verdienste auf den Gebieten der Physiologie, Physik und Chemie jeweils geehrt werden sollen, und die täglichen Bekanntgaben am ersten Montag im Oktober beginnen, werden die Preisträgerinnen und Preisträger traditionell per Telefonanruf aus dem Bett geklingelt und anschließend darüber informiert.

Das Newsteam des Wissenschaftsmagazins „Nature“ hat die Daten zu den bisherigen 646 geehrten Forschenden ausgewertet und aufwendig optisch aufbereitet. Der Tagesspiegel fasst die sachdienlichsten Hinweise auf anstehende wissenschaftliche Unsterblichkeit zusammen – aufgrund der gegebenen Aktualität und Tragweite für potenzielle Neu-Laureaten.

Teilchenphysiker mit „J“

Einige konnten Sie diesem Text bereits entnehmen: Rein statistisch sollte man am besten Nordamerikaner (nicht-generisches Maskulinum) sein. Aber dann wären da noch der Anfangsbuchstabe des Vornamens und die Zeit seit dem wissenschaftlichen Durchbruch. Mit einigen weiteren typischen Merkmalen ergibt sich diese Checkliste:

  • Man sollte 54 Jahre alt sein, so wie 24 Preisträger bisher. Das Durchschnittsalter aller Ausgezeichneten liegt bei 58 Jahren. Mit 25 Jahren (Lawrence Bragg, Physik) oder 97 (John B. Goodenough, Chemie) hat man nur Außenseiterchancen.
  • Man sollte Mann sein. Wenn man schon eine Frau ist, kommt die Preiskategorie „Physiologie oder Medizin“ am ehesten infrage. Die Chancen steigen. Im 21. Jahrhundert wurden schon mehr Frauen ausgezeichnet (15) als im Jahrhundert zuvor (11).
  • Bahnbrechende Erkenntnisse sollten vor zwei bis drei Jahrzehnten gewonnen worden sein. In den 1960er Jahren wurden Preisträger im Schnitt etwa 14 Jahre danach geehrt, bis in die 2010er Jahre ist die Frist aber auf 29 Jahre angewachsen.
  • Mehr als die Hälfte der Preise gingen nach Nordamerika. Wenn man dort nicht schon geboren wurde, sollte man dort hingezogen sein. In Europa zu leben oder zu arbeiten, ist grundsätzlich ebenfalls vielversprechend.
  • Fachlich sollte man auf Teilchenphysik, Zellbiologie, Atomphysik oder Neurowissenschaften spezialisiert sein. Forschung auf diesen Gebieten hat rund die Hälfte der vergebenen Preise abgeräumt. Als Magnetismus- oder Halbleiter-Experte (und erst recht -Expertin) hatte man zumindest bislang deutlich schlechtere Chancen.

Nun zu den Vornamen. Kausale Zusammenhänge der Namensvergabe, in der Regel durch die Eltern, mit der späteren Auszeichnung erscheinen unwahrscheinlicher als etwa beim Arbeitsort oder Geschlecht. Es erweist sich jedoch zumindest statistisch als besonders erfolgreich, die Initialen „J“ (69 Ausgezeichnete) oder „A“ (62 Ausgezeichnete) im Namen zu tragen.

Das Nature-Team drückt allen Antonios und Jennifers die Daumen. Wir möchten aus einer Liste der beliebtesten Vornamen in Deutschland im Jahr 1970 alle Jans und vor allem Anjas hinzufügen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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