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Eine neue Doppelspitze beim DFB-Team: Füllkrug und Undav sind nicht nur für die gute Laune zuständig
Während Niclas Füllkrug fester Bestandteil der deutschen Nationalelf ist, wurde Deniz Undav erstmalig nominiert. Trotzdem übt der Neuling schon jetzt Druck auf Füllkrug aus.
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Als Niclas Füllkrug das letzte Mal auf dem Podium am Frankfurter DFB-Campus saß und über seine Rolle als Stürmer sprach, tat er das gemeinsam mit Marvin Ducksch, seinem Teamkollegen aus alten Zeiten bei Werder Bremen. Als er am Donnerstag das Podium betrat, wurde er von Deniz Undav begleitet, der zum ersten Mal in den Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft berufen wurde.
Seit Füllkrug fester Bestandteil des DFB-Teams ist, wurden immer wieder neue Spieler in der Offensive nominiert. Vor allem unter Julian Nagelsmann kamen und gingen die Stürmer. Da waren Kevin Behrens, Serge Gnabry und Ducksch, nun sind es Undav und Maximilian Beier. „Ich glaube, meine Position ist unverändert. Wenn man die letzten eineinhalb Jahre sieht, dann gab es immer mal wieder Spiele, die ich von Beginn an bestritten habe, aber auch das ein oder andere Spiel, wo ich von der Bank kommen konnte“, sagte Füllkrug, der in beiden Situationen Stärken bei sich sieht. Zuletzt stand der Dortmunder meist in der Startelf, mal als einziger nomineller Stürmer, mal als Teil der Doppelspitze.
Undav sieht keinen Konkurrenzkampf
Dass der Stuttgarter Undav ihm dahingehend gefährlich werden könnte, denkt Füllkrug nicht. „Ich glaube, dass wir uns schon ein Stück weit unterscheiden“, so Füllkrug. Anschließend führte er die Stärken Undavs aus, die vor allem zwischen den Linien liegen würden. „Er ist jemand, der sich auch viel im Zehnerraum bewegt und ein sehr sauberes Passspiel im letzten Drittel hat.“
Für Undav sei Füllkrug ein „brutaler Wandspieler“, der in der Box da sei und einen überragenden Riecher habe. „Sein Torabschluss ist sehr gut, aber nicht besser als meiner – nein, Spaß“, scherzte der 27-Jährige. Ganz falsch liegt er damit vielleicht nicht. Während Füllkrug in dieser Saison nicht immer auf ganzer Linie überzeugte, beeindruckt Undav mit 14 Toren und sieben Vorlagen in 22 Spielen. Füllkrug kommt derweil auf elf Tore und acht Assists in 26 Einsätzen.
Bundestrainer Nagelsmann berief mit Undav, aber auch mit Beier zwei Offensivspieler in den Kader vor den Länderspielen gegen Frankreich am Samstag (21 Uhr, ZDF) und am Dienstag gegen die Niederlande (20.45 Uhr, RTL), die Druck ausüben werden auf Füllkrug. Trotzdem glaubt Undav nicht, dass Konkurrenzkampf zwischen ihm und Füllkrug herrscht. „Ich versuche einfach Gas zu geben, beim Training meine Leistung zu bringen. Wenn ich dann von Anfang an spielen sollte, spiele ich. Wenn nicht, versuche ich die Jungs anzufeuern.“
Für Deniz Undav geht ein Traum in Erfüllung
Sowohl Füllkrug als auch Undav betonten immer wieder, dass sie sich ihrer Rolle in der Nationalelf bewusst seien und das Team über allem stehe. Schließlich wollen beide am Ende bei der EM dabei sein. Und wer sich persönlich zu wichtig nimmt, wird von Nagelsmann aussortiert − das hat die Vergangenheit gezeigt.
Wir sind zwei Quatschköpfe, die ein bisschen Humor in die Truppe bringen.
Niclas Füllkrug über sich und Deniz Undav im Nationalteam
Am Donnerstag überwog bei beiden daher die Freude darüber, überhaupt dabei zu sein. Denn mit Spielern wie Florian Wirtz, Jamal Musiala, Leroy Sané oder Kai Havertz in der Offensive zu konkurrieren, ist schon eine Ansage. Letzterer wurde in den vergangenen beiden Spielen noch als linker Außenverteidiger aufgeboten, bei der jüngsten Nominierung aber wieder dem Angriff zugeordnet.
„Ich bin ein Kind mit einem Traum gewesen und der ist jetzt in Erfüllung gegangen“, sagte etwa Undav und erzählte scherzhaft, dass er und seine drei nominierten Teamkollegen, Waldemar Anton, Chris Führich und Maximilian Mittelstädt in der Stuttgarter Kabine „jetzt nicht mehr mit Nicht-Nationalspielern reden“. Füllkrug, der der einzige Dortmunder im aktuellen Aufgebot ist, fügte prompt hinzu: „Der Spaß würde bei uns in der Kabine nicht so gut ankommen.“
Dass Undav und Füllkrug auf dem Platz zusammen funktionieren, haben die Trainingseinheiten in dieser Woche gezeigt. Aber auch neben dem Platz harmonieren sie. „Wir sind zwei Quatschköpfe, die ein bisschen Humor in die Truppe bringen. Das ist gut und wichtig, dass man auch solche Typen hat“, sagte Füllkrug. Beide machten aber auch mehr als einmal deutlich, dass sie nicht nur wegen ihrer Späße bei der Heim-EM dabei sein wollen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de