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Kevin Vogt trifft zum ersten Mal seit zehn Jahren: 1. FC Union Berlin feiert nächste Sternstunde gegen den BVB

Kevin Vogt trifft zum ersten Mal seit zehn Jahren: 1. FC Union Berlin feiert nächste Sternstunde gegen den BVB

© REUTERS/LISI NIESNER

Kevin Vogt trifft zum ersten Mal seit zehn Jahren: 1. FC Union Berlin feiert nächste Sternstunde gegen den BVB

Der 1. FC Union spielt beim 2:1-Erfolg eine überragende erste Hälfte und verteidigt die Führung anschließend mit Geschick. Borussia Dortmund gibt mal wieder Rätsel auf.

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Kevin Vogt schritt gelassen Richtung Elfmeterpunkt, schnappte sich den Ball und knallte ihn humorlos rechts oben in die Maschen, als wäre das Toreschießen sein täglich Brot. Das traf in der Fußball-Bundesliga jedoch auf keinen Feldspieler so wenig zu wie auf den Innenverteidiger des 1. FC Union Berlin.

Vogt, 33 Jahre alt und mittlerweile auf seiner sechsten Station im deutschen Profifußball, hielt bis zu diesem Samstag einen nicht gerade begehrten Rekord. 275 Spiele in Folge war er in der Bundesliga torlos geblieben, sein letzter Treffer lag fast genau zehn Jahre zurück. Am 18. Oktober 2014 hatte er für den 1. FC Köln das 1:0 erzielt. Gegner: Borussia Dortmund.

An diesem Samstag beendete er seine Serie wieder mit dem Tor zum 1:0, wieder gegen Borussia Dortmund. „Dass es fast zehn Jahre bis zu meinem nächsten Tor gedauert hat, dafür ich habe keine Erklärung“, sagte Vogt. „Im Spiel habe ich direkt die Jungs gesehen, die mir das Vertrauen beim Elfmeter geschenkt haben, und habe ihn mit Überzeugung verwandelt“, sagte Vogt.

Nicht zum ersten Mal erlebten Union und die 22.012 Fans im Stadion An der Alten Försterei eine Sternstunde gegen den BVB. Yorbe Vertessen erzielte kurz vor der Pause das 2:0, und nach dem Anschlusstreffer des früheren Union-Profis Julian Ryerson brachten die Berliner die Führung über die Zeit.

Nach der ärgerlichen Niederlage in Mönchengladbach zeigte Union die richtige Reaktion und liegt durch den 2:1 (2:0)-Erfolg in der Tabelle nun einen Punkt vor dem BVB. „Es ist mein erstes Mal, dass wir einen richtig guten Gegner besiegt haben“, sagte Benedict Hollerbach. „Das ist ein richtig tolles Gefühl und gibt Selbstvertrauen für die nächsten Spiele.“

Die Dortmunder bestätigten hingegen mal wieder ihren Ruf als Meister des Wankelmuts. Auf die Glanzleistung beim 7:1 in der Champions League gegen Celtic Glasgow ließ die Mannschaft von Nuri Sahin einen über weite Strecken blutleeren Auftritt folgen. Vor einer Woche hatte der BVB gegen Bochum einen 0:2-Rückstand noch gedreht und 4:2 gewonnen, gegen sehr solide Berliner gelang dies nicht.

Union war von Beginn an exzellent eingestellt, und das lag auch an der guten Intuition von Bo Svensson. Neben Kapitän Christopher Trimmel und Vertessen setzte er auf einen dritten neuen Spieler. Völlig überraschend verhalf Unions Trainer Eigengewächs Aljoscha Kemlein zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga. „Joschi hat über mehrere Wochen auffällig trainiert. Das war kein Geschenk, er hat sich das verdient“, sagte Svensson.

275Bundesligaspiele in Folge war Kevin Vogt torlos geblieben

Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler verhedderte sich zwar bei einer seiner ersten Aktionen kurz vor dem eigenen Strafraum und konnte nur mit größter Mühe einen gefährlichen Ballverlust verhindern, legte die Nervosität aber schnell ab. Vor dem 1:0 fing er einen Pass ab, schickte Hollerbach steil, und dieser holte gegen Nico Schlotterbeck den Elfmeter heraus.

Der frühere Unioner hatte Glück, dass er in dieser Szene nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog und stand exemplarisch für die schlafmützige Leistung der Dortmunder. Die Gäste fanden im ersten Durchgang überhaupt nicht ins Spiel, bekamen kaum Zugriff und schafften es nicht, ihre Kreativspieler einzubinden. So war auch das 2:0 für Union kurz vor der Pause verdient. Dem BVB gelang es nicht, eine Ecke zu klären, und Vertessen traf aus 17 Metern mit Vollspann in die linke untere Ecke. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden und kassieren zwei ganz schlimme Tore“, ärgerte sich Sahin.

Dortmund kam mit mehr Schwung aus der Pause, die erste Chance hatte jedoch Union. Vertessens Schuss wehrte Gregor Kobel mit den Fäusten ab. Das Spiel befand sich nun in einer vorentscheidenden Phase. Ein drittes Berliner Tor wäre gleichbedeutend mit der Entscheidung, ein Anschlusstreffer würde den BVB wieder zurück ins Spiel bringen.

Maximilian Beier scheiterte mit der ersten guten Dortmunder Chance an Frederik Rönnow, nach einer Stunde war der Däne aber machtlos. Ryerson hatte links im Strafraum zu viel Platz und schoss unhaltbar in die lange Ecke.

Beide Mannschaften wechselten nun mehrfach, auch Vogt musste gelb-rot-gefährdet runter, und der BVB erhöhte weiter den Druck. Union stand aber weiter sehr kompakt und ließ nicht viel zu. Die gefährlicheren Aktionen hatten in dieser Phase die Berliner. Per Konter kamen Joker Tim Skarke und Hollerbach zu Abschlusschancen aus spitzem Winkel, die allerdings nichts einbrachten. Da die Dortmunder offensiv aber auch wenig Konkretes zustande brachten, blieb es beim 2:1 für Union.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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