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Tennislegende Björn Borg vor den US Open: „Zverev hat das Zeug für einen Grand-Slam-Titel, ganz sicher“
Der Laver Cup im September ist der letzte für Björn Borg als Kapitän. Vorab spricht er über die Chancen von Alexander Zverev bei den anstehenden US Open und den möglichen Abschied von Rafael Nadal in Berlin.
Von Jörg Leopold
Herr Borg, Sie sind Kapitän des europäischen Laver-Cup-Teams, das vom 20. bis 22. September in Berlin den Titel gegen Team World zurückgewinnen will. Vorab stehen aber ab Montag die US Open an. Wie wichtig ist das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres für Sie mit Blick auf den Laver Cup?
Natürlich werde ich die Matches unserer Spieler und die unserer Gegner bei den US Open verfolgen. Es ist wichtig zu wissen, in welcher Form sie alle beim Laver Cup antreten. Aber unser Team steht fest, und ich bin wirklich zufrieden mit dem, was wir zu bieten haben.
Sie standen selbst viermal im Finale der US Open, haben den Titel aber nie gewinnen können. Wie sehr schmerzt Sie das heute noch?
Ich wünschte, ich hätte die US Open gewonnen. Vielleicht hätte ich zwei dieser Finals gewinnen sollen. Aber sehen Sie, ich bereue nichts. Ich würde nie einen meiner Wimbledon-Titel gegen einen US-Open-Titel eintauschen.
In Deutschland wird viel über Alexander Zverev und seine vergebliche Jagd nach einem Grand-Slam-Titel diskutiert. Glauben Sie, dass er es jetzt bei den US Open endlich schafft?
Warten wir es mal ab. Er hat das Zeug, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, ganz sicher. Er ist mental stärker geworden und hat mehr Selbstvertrauen. Er kann auf jedem Belag gewinnen.
Auf Zverev zählen Sie auch beim Laver Cup, der zwei Wochen nach dem US-Open-Finale in Berlin stattfindet. Was erwarten Sie von ihm bei seiner Heimveranstaltung?
Ich denke, Sascha wird es sehr genießen, vor heimischem Publikum in Deutschland zu spielen. Er spielt gut und ist ein großartiger Teamplayer. Sascha war jedes Mal, wenn er am Laver Cup teilgenommen hat, Teil des Siegerteams. Ich hoffe, er bringt das Gewinner-Gen zurück ins Team. Sascha ist ein wichtiges Puzzlestück in unserem Team, und er wird auch in der Lage sein, die Zuschauer in der Arena auf unsere Seite zu bringen.
Was denken Sie über Berlin als Austragungsort?
Berlin ist eine faszinierende Stadt – jung, lebendig, bunt und doch mit einer langen Geschichte, die man überall in der Stadt sehen und erleben kann. Ich freue mich sehr auf die Tage in Berlin, auf und neben dem Platz. Es wird eine besondere Ehre für mich sein, meinen letzten Laver Cup als Kapitän von Team Europa in Berlin zu erleben. Die Stadt wird deswegen immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Das wird ein historischer Moment.
Björn Borg zum Auftritt von Rafael Nadal beim Laver Cup in Berlin
Natürlich wird auch Rafael Nadal im Fokus stehen, der in Berlin vielleicht zum letzten Mal aufschlägt. Wie planen Sie, ihn einzusetzen?
Er war bereits dreimal Teil des europäischen Teams und ist immer eine große Bereicherung. Nicht nur wegen seiner Leistungen auf dem Platz, sondern auch, weil er dem Team von außen so viel gibt. Sein Engagement ist unübertroffen. Ich hoffe, dass er mindestens einmal im Einzel und im Doppel spielen kann. Keiner von uns weiß, wann er seine Schläger endgültig einpackt, aber ich fühle mich geehrt, dass er in meinem letzten Jahr als Kapitän Teil des Teams sein wird. Das wird ein historischer Moment.
Sie haben es erwähnt: Der siebte Laver Cup ist ihr letzter als Team-Kapitän. Gleiches gilt für John McEnroe bei Team Welt. Wie schwer fällt Ihnen der Abschied?
Ich werde den Laver Cup wirklich vermissen, er war in den letzten sieben Jahren ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich liebe Tennis und werde den Laver Cup sicher weiterhin genießen und hoffentlich auch in den kommenden Jahren wiederkommen und zusehen.
Ihr Sohn Leo ist inzwischen auch Tennisprofi. Das wäre doch was, wenn er eines Tages selbst beim Laver Cup antreten würde. Hat er das Zeug dazu?
Leo ist ein großartiger Spieler und er liebt Tennis. Was auch immer seine Ambitionen im Tennis oder in anderen Bereichen sind, ich werde ihn natürlich unterstützen. Er weiß sehr gut mit Druck umzugehen, also werden wir sehen. Es wäre schön, wenn er eines Tages das Team Europa beim Laver Cup vertreten würde.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de