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Vorletztes Testspiel vor der EM: Das DFB-Team muss sich mit einem 0:0 begnügen

Vorletztes Testspiel vor der EM: Das DFB-Team muss sich mit einem 0:0 begnügen

© REUTERS/Heiko Becker

Vorletztes Testspiel vor der EM: Das DFB-Team muss sich mit einem 0:0 begnügen

Trotz deutlicher Überlegenheit und vieler Chancen nach der Pause endet die kleine Siegesserie der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Gegen die Ukraine reicht es nur zu einem 0:0.

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Ilkay Gündogan fand sich in einer Rolle wieder, die nicht die seine ist. Und leider war das auch zu sehen. Pascal Gross, Mittelfeldspieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hatte den Ball perfekt vor das Tor der Ukrainer geflankt. Gündogean stand da, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Doch Gündogan ist nun mal kein Mittelstürmer.

Der Kapitän der Deutschen stieg zum Kopfball hoch. Der Ball aber prallte ihm auf den Oberschenkel und war letztlich eine leichte Beute für Anatoliy Trubin im Tor der Ukrainer.

Die Szene nach einer guten Viertelstunde war symptomatisch für den Auftritt der deutschen Mannschaft im vorletzten Test vor der in gut anderthalb Wochen beginnenden Europameisterschaft. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann bestimmte das Geschehen; der Prozentsatz an Ballbesitz war zumindest zu Beginn beinahe dreistellig – aber es sprang zu wenig bis gar nichts dabei rum. Von elf Schussversuchen der Deutschen ging in der ersten Hälfte nur einer aufs Tor: der verunglückte Kopfball von Kapitän Gündogan.

Auch nach der Pause suchten die Deutschen nach der entscheidenden Lücke, sie fanden sie nicht. An Chancen mangelte es nun zwar nicht mehr. Das Tor aber wollte nicht fallen. So musste sich die Nationalmannschaft nach ihren beiden Siegen im März am Montagabend in Nürnberg mit einem 0:0 gegen die Ukraine begnügen. „Leider haben wir uns nicht belohnt für die Vielzahl an Tormöglichkeiten“, sagte Torhüter Manuel Neuer.

In der ersten Halbzeit fehlte es den Deutschen erkennbar an Zielstrebigkeit. Oder anders ausgedrückt: Ein echter Mittelstürmer wurde schmerzhaft vermisst. Niclas Füllkrug, für diese Rolle deutlich besser geeignet als Ilkay Gündogan, saß zwar in Nürnberg am Spielfeldrand, stand aber noch nicht im Kader.

Kroos und Rüdiger fehlten noch

Abgesehen von den beiden noch fehlenden Champions-League-Siegern Toni Kroos und Antonio Rüdiger hatte Bundestrainer Nagelsmann gegen die Ukraine die Mannschaft aufgeboten, die ihm wohl auch für die EM als Stammelf vorschwebt. Kroos wurde im Mittelfeld von Pascal Gross ersetzt, für Rüdiger in der Innenverteidigung kam der Stuttgarter Waldemar Anton zu seinem ersten Startelfeinsatz.

Ein verkappter Neuling stand auch im deutschen Tor. Manuel Neuer kam exakt 550 Tage nach seinem 117. Länderspiel bei der WM in Katar erstmals wieder für die Nationalmannschaft zum Einsatz. Angesichts der Dominanz seines Teams verlebte der Münchner lange einen recht geruhsamen Abend. Zehn Minuten vor der Pause musste er erstmals eingreifen, als Roman Jaremtschuk nach einem Fehler von Innenverteidiger Jonathan Tah im deutschen Strafraum zum Schuss kam.

Die Gäste aus der Ukraine, die ebenfalls für die EM in Deutschland qualifiziert sind, verlegten sich vor allem auf Konter und waren bei ihren wenigen Gelegenheiten durchaus gefährlich. Wenn sie einmal in die gegnerische Hälfte kamen, suchten sie entschlossener den Abschluss als die manchmal etwas zu verspielten Deutschen.

Zur Pause reagierte Nagelsmann. Er brachte mit Deniz Undav (für Florian Wirtz) einen richtigen Stürmer, zudem ersetzte er Kapitän Gündogan durch Chris Führich. Undav hatte zehn Minuten nach der Pause auf Vorarbeit seines Stuttgarter Kollegen eine gute Gelegenheit, sein Schuss aber wurde geblockt.

Die Chancen häuften sich nun, aber damit auch die Fehlversuche. Und das so sehr, dass Nagelsmann am Spielfeldrand Mühe hatte, die Contenance zu wahren. Noch näher als Undav kam Maximilian Beier dem Ziel. Unmittelbar nach seiner Einwechslung und mit seiner ersten Ballberührung überhaupt als Nationalspieler traf er nach exakt einer Stunde die Unterkante der Latte.

„Das war eigentlich perfekt gemacht“, sagte Thomas Müller über Beier, der gleich darauf die zweite gute Chance hatte, aber an Torhüter Trubin scheiterte. „Ein Tor hätten wir heute verdient gehabt“, fand Müller.

Das Publikum im mit 42.789 Zuschauern ausverkauften Nürnberger Stadion begleitete das Bemühen der deutschen Mannschaft kurz vor der Heim-EM mit großem Wohlwollen. Pfiffe gab es nur, als eine La Ola auf den Rängen zu früh verebbte. Und als vor dem Spiel Bundeskanzler Olaf Scholz vom Stadionsprecher begrüßt wurde.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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