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Wegbereiter und Warner: Nobelpreisträger Hinton misstraut Maschinen, die lernen

Wegbereiter und Warner: Nobelpreisträger Hinton misstraut Maschinen, die lernen

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Wegbereiter und Warner: Nobelpreisträger Hinton misstraut Maschinen, die lernen

Heute wurden ihm höchste wissenschaftliche Ehren zuteil. Noch vor einem halben Jahr beteiligte sich Geoffrey Hinton an einer eindringlichen Warnung vor möglichen Konsequenzen seiner eigenen Forschung.

Wegbereiter und Warner: Nobelpreisträger Hinton misstraut Maschinen, die lernen

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Mit Geoffrey Hinton bekommt ein Wissenschaftler den Nobelpreis, der schon vor dieser Auszeichnung eindringlich vor den möglichen Konsequenzen der eigenen Arbeiten gewarnt hat. Konkret hält er es für möglich, dass Künstliche Intelligenz das Ende der Menschheit bedeuten könnte.

Dass die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften das wusste, ist sicher. Man kann zudem davon ausgehen, dass Hintons Warnungen bei der Entscheidung, welcher der wie immer zahlreichen möglichen Kandidaten einen Nobelpreis für Arbeiten zur Künstlichen Intelligenz bekommen sollte, eine Rolle gespielt haben.

Es gibt nicht viele ähnliche Beispiele. Otto Hahn etwa, Mitentdecker der Kernspaltung, warnte zwar unter Kollegen, blieb öffentlich aber weitestgehend ruhig, in der Hoffnung, dass das dabei helfen würde, in Ruhe weiter Wissenschaft betreiben zu können. Trotz Naziherrschaft und trotz Krieg.

Paul Berg dagegen, der 1980 für wegweisende Arbeiten in der Gentechnik ausgezeichnet wurde, wurde schon früh und lange vor dem Preis auch zum Mahner und Warner. Und seine Warnungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Forschungsgebiet sich selbst Regeln auferlegte, und dass es bis heute zumindest keine sich katastrophal auswirkenden Ergebnisse hervorgebracht hat.

Der im vergangenen Jahr hochbetagt verstorbene Berg sorgte letztlich mit dafür, dass gentechnische Forschungen und Anwendungen heute stark reguliert sind und dass die Öffentlichkeiten der meisten Staaten sie aufgeklärt kritisch begleiten.

Für die Künstliche Intelligenz ist dieser Zug wohl längst abgefahren. Denn die Anwendungen sind längst überall, die führenden Unternehmen gehören zu den an der Börse weltweit höchstbewerteten. Und die Entwicklung geht täglich so rapide weiter, dass die kritischen Begleiter mit ihrer menschlichen Intelligenz kaum mithalten können.

Aber Stockholm tut mit diesem Preis, was es kann, um in der Öffentlichkeit neben den Chancen auch auf die Risiken der Künstlichen Intelligenz hinzuweisen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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