© Getty Images/cienpies
Von Finanzmarkt bis Klimawandel: Unsere Welt wird immer komplexer. Der Physiker und Philosoph Marco Wehr erklärt, wie wir uns für die neuen Herausforderungen wappnen.
Von
Herr Wehr, unsere Welt wird immer komplexer. Viele Menschen fühlen sich mit dem Überangebot an Informationen, Möglichkeiten und Produkten überfordert. Beginnen wir mit dem Naheliegenden, unserem Alltag. Was raten Sie als Philosoph: Wie geht man etwa mit der Qual der Wahl um?
Man geht sich selbst auf den Leim, wenn man bei Wahlentscheidungen immer das beste Ergebnis erreichen will. Ein schönes Beispiel ist die Geldanlage: Ich möchte eine bestimmte Summe Geld so in verschiedene Anlageprodukte investieren, dass ich in zehn Jahren den maximalen Ertrag erwirtschafte. Dieses Problem ist leider nicht lösbar. Es gibt nämlich viel zu viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssten. Das sprengt unsere kognitiven Möglichkeiten. Deshalb ist man zum Scheitern verurteilt.
Auch psychologisch tappt man in die Falle. Man hadert ja die ganze Zeit. Vor der Entscheidung trübt die sogenannte „antizipierte Reue“ die Stimmung: „Was wäre es nur für ein Ärger, wenn ich jetzt eine Entscheidung träfe, die nicht optimal ist?“ Und auch rückblickend kann man sich grämen: „Hätte ich mich nur anders entschieden, würde es mir jetzt besser gehen.“
showPaywall:trueisSubscriber:falseisPaid:trueshowPaywallPiano:true
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
Wie geht man als Philosoph mit der Qual der Wahl im Alltag um? Ist es überhaupt möglich, immer das beste Ergebnis bei Entscheidungen zu erzielen?