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„Zu voluminös und zu hoch“: Kritik an 115-Meter-Hochhaus an der Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte wächst

„Zu voluminös und zu hoch“: Kritik an 115-Meter-Hochhaus an der Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte wächst

© Dorte Mandrup/HB Reavis

„Zu voluminös und zu hoch“: Kritik an 115-Meter-Hochhaus an der Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte wächst

Auf dem letzten unbebauten Grundstück zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke plant der Eigentümer einen über 100 Meter hohen Turm. Kritik kommt nicht nur vom Landesdenkmalamt.

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An den Plänen des sogenannten „Central Tower“ – einem 115 Meter hohen Hochhaus, das schräg gegenüber des S-Bahnhofs Jannowitzbrücke entstehen soll – gibt es scharfe Kritik. Man halte „die Höhe des jetzt vorgestellten Gebäudes und auch das Volumen des Gebäudes für deutlich zu hoch“, sagte der Architekt Jasper Cepl, Mitglied des Baukollegiums der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, auf einer Sitzung des Gremiums am Montag.

„Aus einem städtebaulichen Zusammenhang heraus“ erscheine es nicht richtig, „ein Gebäude dieser Größenordnung dort zu platzieren“, sagte Cepl weiter. „Es erscheint uns zu voluminös und auch zu hoch.“ Das Baukollegium bezeichnet sich als „Gremium zur Sicherung der Baukultur“. Es besteht aus sechs Expertinnen und Experten, die gemeinsam mit der Senatsbaudirektorin einzelne Projekte und städtebauliche Planungen von gesamtstädtischer und außerordentlicher Bedeutung beraten und begutachten.

Bezirk signalisiert Zustimmung

Das slowakische Unternehmen HB Reavis hatte das Grundstück zwischen der Alexanderstraße und der Stralauer Straße vor wenigen Jahren erworben und will darauf einen 115 Meter hohen Büroturm bauen. Neben Büros sollen gemäß dem Berliner Hochhausleitbild mindestens 30 Prozent der Fläche für Wohnen, kulturelle, soziale oder Bildungseinrichtungen oder sonstige nicht gewerbliche Nutzungen vorgesehen sein.

„Zu voluminös und zu hoch“: Kritik an 115-Meter-Hochhaus an der Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte wächst

© HB Reavis Germany GmbH

Anfang Januar 2024 stellte Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) das Projekt der Öffentlichkeit vor. Der Bezirk müsste für die Umsetzung einen neuen Bebauungsplan verabschieden. Der aktuell gültige Plan sieht für das Baufeld ein 68 Meter hohes Hotel vor. Da sich für dieses jedoch kein Betreiber fand, verkaufte der frühere Projektträger das Grundstück an das slowakische Unternehmen HB Reavis.

Im Stadtentwicklungsausschuss des Bezirks sei der Plan bereits besprochen worden, berichtete Gothe im Januar. Einhellig sei die Position gewesen: Das Haus darf ruhig höher als 68 Meter werden, wenn dafür das Hochhausleitbild eingehalten wird. Inzwischen gibt es zwei von einer Jury ausgewählten Entwürfe für die Hochhäuser. Am kommenden Mittwoch werden diese im Bezirksausschuss diskutiert.

Doch schon Anfang des Jahres gab es Kritik an den Plänen des Eigentümers – insbesondere weil das Grundstück deutlich außerhalb des geplanten Hochhaus-Ensembles rund um den Alexanderplatz liegt.

„Ganz ganz große Konkurrenz“ zum Fernsehturm

Daran schloss sich auch die Kritik von Leonie Glabau an, Abteilungsleiterin beim Landesdenkmalamt. Es handle sich um einen „hochsensiblen Bereich“, sagte Glabau und verwies auf historische Hochpunkte in direkte Nachbarschaft: unter anderem das Stadthaus, das Rote Rathaus, der Berliner Dom, die Parochialkirche und die Nikolaikirche.

Auch der Berliner Fernsehturm würde auf bestimmten Sichtachsen „ganz ganz große Konkurrenz“ bekommen, sodass die Pläne aus „denkmalfachlicher Sicht nicht positiv“ bewertet werden könnten.

Dieser Wertung schloss sich schließlich auch Senatsbaudirektorin Susanne Kahlfeldt an. „Wir sind überzeugt von dem Standort“, sagte sie. Dass auf dem Gelände ein Hochhaus mit einer Mischnutzung anstelle eines Hotels entstehen soll, sei eine „deutliche Bereicherung für dieses Quartier“. Aber: „Wir hängen einfach an der Höhe.“

Ein Vertreter des Grundstückseigentümers betonte am Montag, dass man in den kommenden 18 Monaten hofft, neues Baurecht zu bekommen. Der „Central Tower“ – in welcher Höhe auch immer – könnte dann frühestens am ab 2029 fertig sein.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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